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Donnerstag, 3. Februar 2011

Sulpitius, Selfmademan der Heiligenszene

Wie angekündigt, etwas zur Kirche von Oberbalm, in der unsere Bütschelegg-Wanderung endete. Zuerst zum Ortsnamen: Balm ist laut "Idiotikon" eine Höhle an einem Fels. Die Höhle von Oberbalm gibt es nicht mehr, da der Sandstein abgetragen ist. Einst hauste in ihr der Einsiedler Sulpitius, der zum Heiligen avancierte und dessen Kapelle zur Kirche wurde. 1133 soll sie gebaut worden sein; von der Urgestalt bleiben Teile des Schiffs.

Doch zurück zu unserem Sankt Sulpitius. In den diversen Heiligenverzeichnissen der katholischen Kirche ist er nicht erwähnt, sieben andere Sulpitii hingegen schon: Der erste war ein Märtyrer unter Roms Kaiser Trajan und endete um das Jahr 100. Und die anderen sechs waren allesamt Mönche oder Bischöfe, einer davon auch ein Walliser: Bischof Sulpitius, gestorben um 323 in Octodurum, wie Martigny damals hiess.

Unser Sulpitius jedoch: ein Selfmademan, der durch sein frommes Tun zum Vorbild geriet, bei dem man sich den Segen holte. Nach seinem Tod geschah, was in der Heiligengeschichte oft vorkommt: Legenden um die anderen Namensträger gingen auf ihn über. Schliesslich wird er selber zum Erzbischof: "Sulpitius, Archiepiskopus, Patron von Oberbalm", so steht er im Jahrzeitenbuch des Berner Münsters von 1325.

Die Kirche von Oberbalm, das einst Sulpitiusbalm hiess, sei zum Besuch empfohlen, auch wegen der jahrhundertealten Fresken, die ich hier nicht behandelt habe. Überhaupt wandere man die Route nach. Noch herausfinden muss ich nun, was es mit der Bemerkung der Internet-Enzyklopädie Wikipedia auf sich hat, in der Kirche seien alte Wolfsnetze aufbewahrt. Wir sahen sie nicht; ich muss den Dorfpfarrer kontaktieren.

Einst hauste hier ein Eremit: Kirche von Oberbalm BE.

1 Kommentar:

  1. Habe zwar keine Antwort auf die Frage, wo die Wolfsnetze von Oberbalm sind, aber beim "googeln" herausgefunden, dass es nicht unüblich ist, alte Wolfsnetze in Kirchen aufzubewahren. Anscheinend hängt auch eines in der Kirche von Würzbrunnen! In Hünxe und Schermbeck(Niederrhein) gibt es sie in der Kirche ebenfalls, in Gelterkinden werden sie im Ortsmuseum aufbewahrt und in Luthern im Gemeindehaus Wölfen(!).

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