Schleitheim SH, Thema meiner heutigen Zeitungs-
Kolumne, ist mit 1700 Einwohnern nicht gross. Und doch hat dieses Schleitheim ("Schlaate") viel zu bieten. Da ist etwa:
- Das einzige Gipsmuseum der Schweiz. Im 18. und 19. Jahrhundert war Schleitheimer Gips hoch begehrt. Die Gipsschicht, die man abbaute, ist 240 Millionen Jahre alt. Bei Führungen kann man den Stollen besichtigen, in dem die Temperatur sommers und winters gut 10 Grad Celsius beträgt.
- Der "Dar da da"-Weg über "Stock und Staa", wie die Einheimischen sagen. Er ist mit Stationen wie dem Rohrtelefon, Riesen-Xylophon und Klangrohr speziell bei Familien beliebt. "Dar da da" bedeutet auf Hochdeutsch "Darf der das". Warum der Weg so heisst: keine Ahnung.
|
Die Schleitheimer Artikel. |
- Das Thermenmuseum. Schleitheim gabs schon zur Römerzeit: eine Kleinstadt namens Iuliomagus. Der Ort ist auf der Tabula Peutingeriana eingezeichnet, einer erhaltenen römischen Strassenkarte. Bei Ausgrabungen kam ein grosser Badekomplex ans Licht; auf seinem Areal steht das heutige Museum.
- Das Täuferzimmer. In dem abgelegenen Schleitheim versammelten sich 1527 Täufer, die Verfolgten der Reformationszeit. Der ehemalige Mönch Michael Sattler sammelte anlässlich des Geheimtreffens die Glaubensregeln in sieben Punkten - den sogenannten "Schleitheimer Artikeln". Das Täuferzimmer, Teil des Museums Schleitheimertal, erinnert daran.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen