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Donnerstag, 22. Oktober 2015

Hafenchabis auf der Haggenegg

Der Haggenspitz und der Kleine Mythen (r.) von der Haggenegg aus.
Also ich mag so etwas nicht sehr. Aber Ronja.
Eine Wanderung, die wir vor Tagen machten - erst jetzt komme ich dazu, sie zu vermelden: von Arth-Goldau durch das Bergsturz-Gebiet Richtung Lauerz. Dann ein Linksschwenk, unter der Autobahn durch, hinauf zum Steinerberg und wieder hinab nach Steinen. Kaffeehalt. Hernach ein saftiger, wirklich sehr saftiger Aufstieg via Spiegelberg und Engelstockweid zur Haggenegg. Einkehr, Aufwärmen, T-Shirt-Wechsel. Und endlich ein kurzes Abwärts zur Brunni ganz hinten im Alpthal, wo der Bus von Einsiedeln wendet. Das dauerte etwas mehr als sechs Stunden (1190 Meter aufwärts, 600 abwärts). Ein paar Dinge:
  • Dem Autobahnlärm zum Trotz ist das erste Stück nach Arth-Goldau wunderbar. Die Klötze des historischen Bergsturzes sind überwachsen und umwachsen und verleihen dem flachen Waldgebiet Magie. Es hügelt und zackt aus dem Boden, an manchen Orten bilden die Grosssteine Höhlen, in den Niederungen ist es sumpfig. Wenn es Zwerge gibt, wohnen sie gewiss hier im Moosland.
  • A propos Wohnen: Die Schwyzer haben einfach zuviel Geld. Sinn- und geschmacklos, wie die ihren flachen Kantonsteil (ich meine jetzt die Gegend von Schwyz) überbauen, da ist kein Wille zur Ordnung oder gar eine Liebe zum Schönen feststellbar. Eine Wucherei ist das im doppelten Sinn. Charaktervoll fanden wir immerhin den alten Dorfkern von Steinen.
  • In der Haggenegg gab es Hafenchabis. Ich kann dergleichen nicht essen, ich bekäme ein schauderhaftes Bauchrumpeln. Aber Ronja bestellte das Gericht und liebte es. Hafenchabis, das ist ein Eintopf mit Weisskohl und Fleisch. Hier ein Rezept (es gibt extrem viele verschiedene).
  • Am Nebentisch sassen in der Beiz Jäger. Alles Männer, sympathische Typen. Ronja fragte, ob sie etwas geschossen hätten. Sie reagierten richtiggehend verschüchtert. Jäger schämen sich heutzutage offenbar für das, was sie sind und tun. Sie sind Unpersonen. Wie Metzger auch.
  • Grossartig war das Wetter. Kalt, neblig, nass. Zuverlässig alle Biker abtörnend, haha. Ab 1200 Metern Schneereste auf den Weiden und in den Ästen. Wo der Schnee gerade schmolz, tropfte es von den Tannen; mir ging durch den Kopf: Wunderschön, dass jetzt nach dem langen Winter endlich der Frühling kommt.
Seufz! Aber die Wanderung war speziell und schön.
Herbst zwischen Engelstockweid und Haggenegg.

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