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Mittwoch, 11. November 2015

In die Nähe schweifen lohnt sich

Der alte Stundenstein.
Der Ort, wo ich eine Stunde las.
Am Sonntag ging ich von Lenzburg nach Othmarsingen, was zwei Stunden dauerte und sehr abwechslungsreich war; ich hatte eine Broschüre mit Sehenswürdigkeiten im Waldgebiet Lind/Boll dabei und steuerte ein Dutzend der erwähnten Punkte an. Zum Beispiel den Berner Stundenstein aus dem Ancien Régime ganz nah beim Armeelogistikcenter von Othmarsingen; solche Steine gaben jeweils die Entfernung vom Zytglogge an, dem Mittelpunkt der Berner Herrschaft. "16 Stund von Bern" stand auf dem Stein, eine Stunde als Masseinheit entsprach damals 5.2 Kilometern Entfernung. Interessante Sache. In Othmarsingen kehrte ich spontan im Restaurant Marti ein und ass ein halbes Poulet im Chörbli, es war vorzüglich, Panade und Sauce vom Feinsten. Am menschenleeren Bahnhof dann setzte ich mich auf dem Perron auf eine Bank, las in der gleissenden Sonne eine Stunde lang und kam mir vor wie in den Strandferien. Warum denn in die Ferne schweifen, wenn man auch in die Nähe schweifen kann?

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