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Samstag, 20. Januar 2018

I-N-T-E-R-E-S-S-A-N-T

Das von Claude Chappe entwickelte Zeichensystem.
(Bild: Patrick87/ Wikicommons)
Mit Genuss lese ich dieser Tage die "Ramage"-Romane des englischen Schriftstellers Dudley Pope, die zurzeit der Kriege der Engländer gegen Frankreich unter Napoleon spielen. In Band elf ("Ramage's Signal") entdeckt der Romanheld, Kapitän Nicholas Ramage, an der südfranzösischen Küste von seinem Schiff aus eine merkwürdige Baute. Er begreift bald: Das ist ein Semaphor. Also eine optische Telegrafiestation. Schon die Griechen der Antike übermittelten Nachrichten auf dem optischen Weg: per Rauchzeichen etwa. Der entscheidende Schritt für eine effizientere optische Nachrichtenübermittlung war die Entwicklung des Fernrohrs im Jahr 1608 durch holländische Brillenmacher; nun konnte man viel weiter in die Entfernung blicken und also Signale ausmachen. Der Erfinder des Semaphors, das war dann in der Napoleon-Zeit der Franzose Claude Chappe. Er entwickelte folgende Vorrichtung: einen hohen Pfahl, an dem zwei schwenkbare Querbalken angebracht waren mit je einem schwenkbaren Zusatzbalken an jedem Ende. Dazu lieferte Chappe ein Alphabet, in dem bestimmten Balkenpositionen Buchstaben zugeordnet wurden (dazu kamen natürlich auch die Ziffern). 1794 wurde die erste reguläre Telegrafenlinie zwischen Paris und Lille eingerichtet, die mit 22 einzelnen Stationen 270 Kilometer überbrückte. Napoleon profitierte vom Chappe-System erheblich. Bis 1845 entstand in Frankreich ein von Paris ausgehendes, die Hauptstadt mit allen wichtigen Städten des Landes verknüpfendes System von Semaphoren. Andere Länder übernahmen die Erfindung bald. "Semaphor" kommt übrigens aus dem Altgriechischen und bedeutet "Zeichen-Bringer". Auf Italienisch ist der "semaforo" mit betontem A heutzutage das Lichtsignal.

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