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Montag, 1. Januar 2018

Maler der Halbwelt

Ausstellungsplakat vor dem Gebäude der Fondation Gianadda.
Der Künstler war auch Werber.
Henri de Toulouse-Lautrec, geboren 1864, stammte aus hohem südfranzösischen Adel, der Vater war ein Graf. Kurz war das Leben des Künstlers, er litt an einer Krankheit, die sein Wachstum bremste, hatte auch mürbe Knochen, 1878 brach er sich den linken Oberschenkel, ein Jahr später den rechten, als Erwachsener war er 1 Meter 52 gross, der Torso normal ausgebildet, Beine und Unterkörper aber krass verkürzt. In Paris fand Toulouse-Lautrec seine Bestimmung als Maler und Grafiker; seine wichtigsten Sujets waren die Damen und Herren der Halbwelt und Kunst, Tänzerinnen, Sänger, Schauspielerinnen, befreundete Maler. In der Fondation Gianadda in Martigny sind von Toulouse-Lautrec bis zum 10. Juni gut 90 Druckgrafiken und Plakate zu sehen; sie dokumentieren aufs Schönste die längst untergegangene Welt der bestrumpfte Beine schwingenden Frauen, der Salons in Plüsch, der schrägen Clowns und Montmartre-Menschen, der ersten Cyclistes. Toulouse-Lautrec erlebte noch den Anfang des 20. Jahrhunderts; er starb 1901 auf dem Familienschloss in der Gironde.

Ist das ein Aztekentempel?
Drinnen.
P.S. Das Gebäude der Fondation Gianadda sieht aus wie ein Aztekentempel. Man sagt, es sei hässlich. Mag sein. Doch das Haus ist angenehm zu nutzen: Man tritt ein und hat gleich den Überblick dank der Atriumkonstruktion, dem riesigen Innenhof also, um den eine Galerie führt. Zusätzlich zur laufenden Ausstellung und der permanenten Antike-Ausstellung sind übrigens im Untergeschoss Oldtimer zu besichtigen. Die fand ich besonders herrlich.

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