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Dienstag, 9. Januar 2018

Erosion in den Dörfern

Ob die je noch voll wird? Die Kirche von Oberrüti AG,
an der ich letzten Samstag wandernd vorbeikam.
"Kann sein, dass die Kirche in der Stadt ausgedient hat. Auf dem Land ist es anders; hey, geh mal ins Entlebuch oder nach Innerrhoden, da sind die Leute noch voll katholisch!" Das hört man in etwa, wenn man über den Glauben hierzulande diskutiert und über seinen Schwund bei den grossen Konfessionen. Gestern war ein enorm interessanter, soziologisch unterfütterter Artikel in der NZZ - er widerlegt die Annahme, dass auf dem Land der Glaube respektive das Kirchenleben praktisch intakt sei. Früher, noch vor 50 Jahren, war die soziale Kontrolle auf dem Land stark, die Dorfkirche füllte sich, weil die Leute auf ihre Nachbarn schauten, die am Sonntag hingingen, man musste dann selber halt auch. Heute ist das anders, die Leute handeln eigenständiger, es gibt keine gesellschaftlichen Zentralrituale mehr. Das Gemeinschaftsgefühl in den Dörfern mag zwar weiter stärker sein als in der Stadt, stellt sich aber eher über das Mittun in einem Verein her als über den Kirchgang. Und statt zum Pfarrer sucht man den Psychologen auf, wenn man ein Problem hat. Und... aber man lese selber, ich muss ja nicht den ganzen Artikel referieren.

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