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Der Guggehürlistei, Kanton Aargau. |
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Aktivdienstplakette am Stein. |
Einen halben Kilometer vor dem verlandeten Südufer des Egelsees erreichten wir am Samstag auf dem Wanderweg den Abzweiger zum Guggehürlistei; wir leisteten uns natürlich den Kurzabstecher. Eine kleine Plakette an dem Findling von gut sechs auf vier auf vier Metern erinnert an die Mobilmachung 1939 bis 1945. Wie der Stein anreiste, ist klar: Der Linth-Rhein-Gletscher trug ihn heran und liess ihn zurück. Angeblich ist mit dem Guggehürlistei eine Sage verknüpft, lese ich in einem Zeitungsartikel - bloss finde ich diese Sage weder im Artikel noch anderswo. Dafür ist mir dank des Dialektwörterbuchs
Idiotikon klar geworden, was der Name bedeutet. "Gugge" steht für "gucken", schauen. "Hürli" wiederum ist die Verkleinerungsform zu "Hur", was einen Ort bezeichnet, an dem man "huret", niederkauert. Guggenhur - das war laut "Idiotikon" ein Häuschen, das auf einem grossen Haus stand und sich gewissermassen duckte, es diente als Aussichts- oder Wachtpostenstation. Bei Frauenfeld steht das
Guggenhürli, ein Erkerbau mit einem Türmli, von dem aus man laut Homepage weit ins Land schauen kann. Dieses Guggenhürli ist heute ein Museum. Nun aber zurück zu unserem Stein. Dass man von ihm aus viel sieht, könnte ich nicht behaupten; auf der einen Seite begrenzt der steile Heitersberg-Hang die Sicht, und rundum stehen dicht die Bäume. War das einmal anders? Oder hat dieses Guggenhürli zu tun mit der nahen Ruine der
Burg Kindhausen, schoben hier Männer Wache wegen der Burg? Oder kletterten Kinder auf den Stein und spielten Ausguck? Oder erinnert dieser an ein Guggehürli-Häuschen, von der Form her? Das alles sind neue Fragen, die ich nicht beantworten kann. Falls jemand mehr weiss oder auch die erwähnte Sage kennt, bitte ich um Zuschrift.
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