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Donnerstag, 30. Mai 2019

Die Sache mit dem Schluss-S

Gestern bekam ich eine Zuschrift von Andreas Güntert, einem geschätzten Kollegen aus "Facts"-Zeiten. Eine Art Leserbrief. Andreas hat den Artikel geschrieben, in dem der Ausdruck "heavy repeaters" auftaucht; es geht um Leute, die immer wieder am selben Ort Ferien machen. Über den Ausdruck und den Artikel hatte ich am Dienstag berichtet. Hier, was Andreas  schreibt:
Hallo Thomas, freue mich natürlich, dass Du meine Geschichte (nein, ich sag jetzt nicht «Story») im Tagi gelesen hast. Versuch einer Verteidigung: Das Wort «Stammgast» kam natürlich mehrmals vor in dem Stück. Weil die Touristiker bei sehr langjährigen Stammgästen tatsächlich von «heavy repeaters» sprechen, wollte ich diesen Fachausdruck halt schon gerne ins Blatt nehmen. Apropos repeat: Tät mich freuen, Dich mal wieder auf einen Süssmost zu sehen. Oder so. Andreas.
Gestern auf dem Greyerzersee. Hinten der A12-Viadukt, der bei
Le Bry in 70 Metern Höhe zwei Seitenarme des Sees überquert.
Soweit die Zuschrift, den Süssmost haben wir inzwischen zu einem Bier korrigiert, auf bald, lieber Andreas! Und damit zu einem anderen Thema. Gestern war ich zu einer Bootsfahrt auf dem Greyerzersee eingeladen. Toll, dieses Gewässer mal aus der Nähe zu erleben, bisher hatte ich es stets nur von oben gesehen oder war an ihm vorbeigereist. Bei der Anfahrt im Bus von Freiburg her fiel mir etwas Sprachliches auf. Nämlich, dass die automatische Stimme des Businfoystems die vielen Ortschaften auf -ens wie Ecuvillens, Magnedens, Rossens, die wir ansteuerten, allesamt mit S aussprach. Ich hätte gedacht, das Schluss-S solcher Wörter werde nicht ausgesprochen. In Le Bry, am Ziel, traf ich den Mann, der mich über den See fahren würde, einen französischsprachigen Freiburger. Er sagte, es sei tatsächlich so, dass zum Beispiel die Waadtländer das S in solchen französischen Ortsnamen nicht aussprächen. Hingegen täten es die Freiburger. Toll, jetzt kann ich einen Fribourgeois von einem Vaudois akustisch unterscheiden.

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