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Montag, 27. Mai 2019

Düsternis, Helle, Rahmschnitzel

Die erste halbe Stunde der Wanderung ist happig. Von Thusis bis zum
Sporn von Hohen Rätien mit der Burg sind es 250 Höhenmeter im Aufstieg.

Für so etwas gehe ich gern
fünfeinhalb Stunden.
Die Veia Traversina, den Traversinerweg, gab es als Saumweg schon zu Zeiten der Römer. Ostseitig des Hinterrheins leitet er von Thusis zur Viamala-Engstelle und weiter nach Zillis. Am Samstag bewanderte ich ihn mit Ronja, wonach wir nach Andeer fortsetzten (1070 Meter aufwärts, 780 Meter abwärts). In der Viamala, wo die Veia kurz die alte Strasse mit der Postautohaltestelle und dem Eingang in die touristisch hergerichtete Schlucht berührt, fanden wir, es sei noch zu früh für ein Bier. In Zillis wäre es nicht mehr zu früh für ein Bier gewesen, doch angesichts des sich verdüsternden Himmels gingen wir ohne Rast weiter. Das war schlau. Nach fünfeinviertel Stunden zügigen Gehens ohne Pause kamen wir in Andeer an. Vorerst wurden wir enttäuscht: Das Restaurant des  Thermalbades war zu, Umbau. Weiter oben im Dorf fanden wir dann aber, derweil der Regen kräftig einsetzte und somit unsere Durchmarsch-Strategie bestätigte, das Weisse Kreuz offen vor. Und man war dort willens, mitten im Nachmittag für Gäste zu kochen. Das war ein sehr guter Abschluss einer sehr guten Wanderung. Vieles wird mir von ihr bleiben. Die exponiert auf einem Hügelsporn über Thusis hockende Burg Hohen Rätien etwa. Der weisse Burghund Paco. Die hängende Treppe über das Traversiner Tobel, siehe Eintrag von gestern. Die düstere Viamala. Der Moment, wo sich bei Davos (so heisst ein Punkt im Wald) einige Zeit vor Zillis das Schams öffnet und alles hell und weit wird. Last not least ist als Highlight zu nennen: mein herrliches Rahmschnitzel im Restaurant am Schluss.
Irgendwo las ich den Tipp: Bilder kippen, das gibt ihnen Dramatik!
Ich hoffe, dem Blogleser wird beim Betrachten nicht schwindlig. Motiv:
die Suransunsbrücke  für Wanderer und die Autobahnbrücke in der Viamala.

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