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Sonntag, 5. Mai 2019

Was für eine banale Mühle!

Wenige Meter unterhalb der Quelle der Areuse im Val de Travers, Kanton Neuenburg, steht am Fluss eine - historische - Mühle. Als ich kürzlich an ihr vorbeikam, las ich die Infotafel an der Fassade und erfuhr, dass es sich um den "Moulin banal" dieses Talabschnittes handle. Um die banale Mühle. Seltsame Formulierung, sie wurde nicht erklärt. Zuhause schlug ich sie nach. "Banal" bezeichnet zuallererst, sowohl auf Französisch als auch auf Deutsch, eine technische Einrichtung, die der mittelalterliche Gebietsherr allen Leuten zur Verfügung stellt. Die müssen dafür zahlen, auch ist im Gebiet keine zweite Einrichtung derselben Art zugelassen. Die Banalität, so das Substantiv, hat also Monopolcharakter. Diese Vorstellung des Allgemeinen, frei Zugänglichen führt zum heutigen Wortgebrauch, in dem "banal" heisst: niedrig, simpel, unbedeutend, durchschnittlich.

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