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Donnerstag, 18. September 2025

Der Bahnhofszügel

Der Bahnhof Davos Dorf am heutigen Standort.
Foto: CC-BY-SA-4.0 Markus Giger (commons.wikimedia.org)
Schon wieder geht es hier heute um Davos. Gestern las ich in der "Südostschweiz", dass in Davos ein, so die Zeitung, "Monsterprojekt" ansteht. 66 Millionen Franken soll es kosten. Heute wird im Ortsparlament über einen Projektierungskredit von etwas über 2 Millionen Franken entschieden, resultiert ein Ja, folgt im November die Volksabstimmung. Konkret soll der Bahnhof Davos Dorf um gut 400 Meter verschoben werden Richtung Südwesten zum Seedorfseeli bei der Parsennbahn. Dort soll eine neue Verkehrsdrehscheibe samt Busterminal entstehen. Hier mehr zum Vorhaben.

Mittwoch, 17. September 2025

Warst du mal in Muchtern?

Muchtern vor 20 Jahren. (Foto: Roland Zumbühl/ Wikicommons)
Ich habe im Lauf der Jahre schon etliche Male in diesem Blog Beispiele gebracht, wie Orte der Romandie und des Tessins auf Deutsch genannt werden – so es einen solchen deutschen Namen denn gibt. Montreux, las ich grad eben, heisst Muchtern. Ich muss sagen, ich bin froh, dass die deutsche Version nicht mehr kursiert. Ihr geht die Grandeur ab. "Muchtern" klingt wie ein Hautausschlag. Oder ein Gerät der Landwirtschaft.

Dienstag, 16. September 2025

Bär gegen Stier

Das Urserntal mit Andermatt. Gut zu sehen über Andermatt die kurvige Oberalp-Passstrasse nach Nätschen.
Im "SonntagsBlick" stand zu lesen, dass in Andermatt UR, dem Haupttdorf des Urserntales, nicht alle glücklich sind über den geplanten Umzug des Holzmunis Max nach Nätschen, das zu Andermatt gehört. Ich berichtete über das Vorhaben: Max, über 20 Meter hoch und 182 Tonnen schwer, war eben am Eidgenössischen Schwinger- und Älplerfest im Glarnerland das Wahrzeichen. Ihn mit einem Nasenring versehen, wie ihn im Urner Kantonswappen der Uristier trägt, und ihn nach Andermatt holen: Dies will eine Gruppe einflussreicher Urner. Freilich gibt es da noch eine dieser kleinen, unser Land prägenden Differenzen: Das Urserntal ist eine Welt für sich. Es gehörte zuallererst zum Kloster Disentis auf der Bündner Seite des Oberalppasses. Dann kam vom Wallis her das Siedlervolk der Walser und assimilierte die schon vorhandene romanische Bevölkerung. Mit Uri unterhielt man lange ein enges Bündnis, kam so zur Eidgenossenschaft, blieb dabei aber weitgehend frei. Erst 1803 stiess Ursern zum Kanton Uri. Was Andermatt angeht, so führt es im Gemeindewappen nicht etwa den Uristier. Sondern einen Bären mit dem Talkreuz, das an die ganz frühen Zeiten unter der Herrschaft des Klosters Disentis erinnert. Der Muni Max passt nicht so richtig ins Urserntal. Wenigstens nicht aus historischer Warte.

Montag, 15. September 2025

Die Affen von Davos


Der Nationale Wandertag der "Schweizer Familie" in Davos ist vorbei. War angenehm, weil es am Samstag warm und zeitweise sogar sonnig war. Nächstes Jahr wird es in eine ganz andere Ecke des Landes gehen, der Wandertag findet dann in Gstaad statt. Hier ein Foto, das ich in Davos im Restaurant Stau aufnahm bei einem Apero. Vier Affen sind auf dem Wandgemälde zu sehen, die zusammen essen und trinken. Sie könnten auch Menschen sein, sind ja bekleidet. Als ich das Gemälde anschaute, fiel mir ein, dass das Genre vermenschlichter Affen in der europäischen Kunst Tradition hat. Im 16. Jahrhundert taucht es in der flämischen Malerei auf, verbreitet sich bald und wird "Singerie" genannt. Im Wort steckt "le singe", der Affe, man könnte dieses also übersetzen als "Affigkeit".

Sonntag, 14. September 2025

Hilfe für Anzeindaz

Die "Schweizer Berghilfe" macht das gut, dachte ich kürzlich wieder einmal. Gleichentags war mir ihr Magazin zugegangen mit Reportagen, die ausgewählte Projekte dokumentieren. Nehmen wir die Alp Anzeindaz hoch über Bex im Kanton Waadt. Bis anhin war an manchen Tagen nicht klar, ob es die Älplerfamilie schaffen würde, nach dem Melken rund 500 Liter Kuhmilch sicher ins Tal zu bringen; die Kiesstrasse ist gefährlich, bei grösseren Gewittern bilden sich Sturzbäche, manchmal klappte es mit dem Transport nicht. Dank einem Zustupf der "Berghilfe" wird nun direkt auf der Alp gekäst.

Der Artikel über die Alp Anzeindaz im neusten
Magazin der "Schweizer Berghilfe".

Samstag, 13. September 2025

Der Elsässer handelte

Die Marienkirche von Davos.
Am Eingang gibt es eine Mariengrotte.
Das Innere.

Die Marienkirche ist ein Klotz von Gotteshaus.
Kirchen immer interessant. Getreu dieser Maxime besuchte ich gestern in Davos nach meiner Ankunft gleich zwei Kirchen. Aufgrund einer Tafel an der Marienkirche in Davos Platz wurde mir die konfessionelle Geschichte der Talschaft klar. Die Landschaft Davos schloss sich 1528 der Reformation an. Die katholischen Kirchen wurden zu reformierten, praktisch alle Katholikinnen und Katholiken zogen weg, für die wenigen verbliebenen war der Pfarrer des in einiger Distanz gelegenen Dorfes Schmitten zuständig; schaute er in Davos vorbei, zelebrierte er die heilige Messe in einem Privathaus. Mit dem aufkommenden Kurtourismus kamen freilich wieder mehr Menschen katholischen Glaubens nach Davos. Sie besuchten Gottesdienste, die zum Beispiel im Rathaus, im Schulhaus, im offenen Schuppen eines Hotels stattfanden. Unbefriedigend. Ein Geistlicher aus dem Elsass, der nach Davos gezogen war, handelte. Er sammelte Geld, kaufte 1877 einen Bauplatz beim – bis heute bestehenden – Hotel National, 1879 wurde das Kapellchen "Maria zum Schnee" eingesegnet. 1892 schon wurde es, weil bereits zu klein, durch die heutige Marienkirche ersetzt; sie ist die grösste Kirche von Davos und ein Wahrzeichen der Alpenstadt. Heute gibt es in Davos etwas mehr Katholiken als Reformierte. Die grösste Gruppe unter den rund 12'000 Menschen der Gemeinde sind freilich die Konfessionslosen.

Freitag, 12. September 2025

Morgen ist Wandertag

Tiefblick zum Davosersee: ein Foto von Anfang Juli, als ich vom Jakobshorn ins Sertig wanderte.
Heute fahre ich nach Davos, morgen findet dort der alljährliche Nationale Wandertag der "Schweizer Familie" statt. Ob grad wieder so viele Leute – 5500 waren es – kommen wie letztes Jahr, als der Austragungsort Willisau war? Wir werden sehen. Mich findet man jedenfalls auf dem Festplatz, wo meine Zeitschrift einen grossen Stand unterhält.