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Samstag, 8. November 2025

Poesie in Einsiedeln

War wirklich fein. Vor allem auch das Sösseli.
Ich bin in Einsiedeln schon in einigen Restaurants eingekehrt. Am Mittwoch testeten wir nach der Wanderung auf den Spital – siehe gestern – das "Tulipan" gleich gegenüber dem Kloster; man kann dort auch am Nachmittag warm essen. Es tut mir leid, dass ich hier nicht mehr Bilder zeigen kann, ich vergass vor lauter Hunger das Fotografieren fast ganz. Aber jedenfalls schmeckte mir mein Entrecôte mit Café-de-Paris-Sauce sehr, und mein Gegenüber war mit ihrem Cordonbleu auch total zufrieden. Immer gut, für Orte, wo man als Wanderer alle paar Monate mal ankommt, taugliche Essadressen parat zu haben. Einsiedelns "Tulipan" ist eine solche. Das Wort, übrigens, ist ein alter, poetisch klingender Name für "Tulpe".

Freitag, 7. November 2025

Ein Spitalbesuch

Unterwegs zum Spital, links der Mitte ist er zu sehen.
Wegstück vor der Bögliegg.
 Auf dem Spital hat es ein klein wenig Schnee. Unten links ein Stück Sihlsee und Euthal.
Auf dem Spital: ein kleiner Ausschnitt des Gipfelpanoramas mit dem Druesberg links hinten.
Vorne der Roggenstock und rechts unter ihm Oberiberg.
Wir waren auf dem Spital, nicht im Spital. Um einen Miniberg handelt es sich, 1574 Meter hoch bloss; er steht in der Gegend des hinteren Sihlsees im Kanton Schwyz. Am Mittwoch bestiegen wir ihn von der Bushaltestelle "Euthal, Steinbach" aus. Und stiegen nach der verdienten Gipfelrast ab nach Unteriberg. 740 Höhenmeter aufwärts und 705 Höhenmeter abwärts machten wir insgesamt, waren knapp vier Stunden unterwegs und genossen auf dem Spital ein grandioses Rundpanorama, auch mein persönlicher Hausberg war im klaren Föhnlicht bestens zu sehen. Also der Säntis. Was ein Berg zu bieten hat, das hängt nur bedingt von seiner Höhe ab. Der Spital steht so schön in der Mitte, das macht ihn gross.

Donnerstag, 6. November 2025

Pantomimewandern

Beim Stahlwerk Gerlafingen fotografierte ich diese Tafel. Das Nebeneinander
von Stahlproduktion und Imkerei pantomimisch darstellen: hm, nicht einfach.
Im Magazin der "Schweizer Berghilfe" berichtet eine Digital-Marketing-Managerin, wie man sich beim Wandern noch besser unterhält. Ja amüsiert: Die Frau war mit Freunden und Freundinnen auf einem Themenweg unterwegs. Die Vorgabe im Grüppli lautete, dass bei jeder Infotafel jemand den Text dem Grüppli erzählen musste. Per Pantomime. Sah sicher lustig aus.

Mittwoch, 5. November 2025

Ein bezaubernder Abend

Markus Gabriel in seiner guten Stube.

Markus Gabriel, Illusionist, ein Meister seines Fachs, betreibt in Zürich einen "Zaubertisch". Man bucht einen Platz in einer Runde von fünf, sechs, sieben Personen. Zahlt im Voraus. Und findet sich eines Abends in einer Privatwohnung wieder. Wird dort vorerst mit einem Glas Weisswein, einem Bier oder so bedacht, gsprächlet ein wenig. Bis bald die Show am Stubentisch beginnt. Dem Ort entsprechend wird eine kleinräumige Magie geboten. Weder wird also eine Person im Sarg zersägt, noch verschwindet eine Assistentin aus einer mit Ketten umschlungenen Kiste. Auch hoppeln keine weissen Häschen aus einem Hut. Was es stattdessen gibt, sind Kartentricks und dergleichen; das reicht vollauf, die Besucherinnen und Besucher zu verblüffen und zu begeistern. Die Nähe zum Geschehen machts aus, es ist eine nahbare Zauberei, die ich kürzlich erlebte und genoss. Wenn es an dem Happening etwas zu kritisieren gibt, dann dies: 50 Franken fürs Ticket sind skandalös wenig. Ich hätte auch das Doppelte bezahlt.

Dienstag, 4. November 2025

Föhn immer gut

Eine halbe Stunde nach dem Start in Weggis
Blick vom Chänzeli auf den Vierwaldstättersee, hinten rechts der Mitte der Pilatus.
Innerschweizer Bergwelt über der Klewenalp, gesehen vom Chänzeli. (Foto: Ronja)
So etwas esse ich nur, wenn
ich zuvor gewandert bin.
Viel Sonne bekamen wir nicht, während wir am Samstag von Weggis via Tannenberg, Bärgli, Räbalp (Kurzeinkehr) zum Chänzeli aufstiegen und hinüber nach Rigi-Kaltbad hielten. Aber der Föhn waltete, bescherte uns eine klare Luft mit fantastischem Weitblick. Kein Wunder, trug ich von dieser eher anstrengenden Unternehmung – 1045 Höhenmeter im Aufstieg – besonders viele Fotos nach Hause. Am Ende gabs einen Zmittag bei der Bahnhaltstelle "Kaltbad-First" im "Alpina". Uns wars dort zu laut und zu eng. Aber die Schweinsbratwurst, die war fantastisch.
Blick von der Räbalp nach Küssnacht am Rigi.
Die Rigi ist eine Nagelfluhwelt: Engstelle mit Geländer vor dem Chänzeli.

Montag, 3. November 2025

Nacktbad auf der Rigi

Die Felsenkapelle St. Michael in Rigi-Kaltbad.

Am Weg von Rigi-Kaltbad zum Chänzeli ist da dieser mysteriöse Felsschlitz. Im engen Rund, in das er geleitet, sollen sich vor 700 Jahren drei fromme Schwestern versteckt haben, denen ein böser Vogt nachstellte. Den Sennen rundum halfen die Schwestern mit Kräutlein und Gebeten, wenn es einem nicht gut ging. Als die letzte Schwester starb, entsprang aus dem Fels eine Quelle. Ihr Wasser galt als heilig, die Leute kamen seinetwillen von weit her. 1540 soll ein Bauer nach dem Bad im Quellwasser ein Leiden losgeworden sein. Es folgte der Bau einer ersten Kapelle, die 1779 von einer zweiten abgelöst wurde, inzwischen hatte sich der Brauch etabliert, den Ort zu besuchen und nackt im Wasser zu baden, wonach man unter allerlei Gebeten die Kapelle umrundete. Das vertreibe Bresten aller Art, hiess es. Soweit die Geschichte des kalten Bades auf der Rigi, bei dem die heutige Siedlung Rigi-Kaltbad entstand. Ein letztes Echo auf das einstige Baderitual ist das moderne Mario-Botta-Mineralbad. Warum ich all das erzählt habe? Natürlich, weil wir – am Samstag wars – im Gebiet wanderten und selbstverständlich dem Kapellchen eine Visite widmeten.
Rigi-Kaltbad, unter den Flanierfläche liegt verborgen das moderne Botta-Bad.

Sonntag, 2. November 2025

Libyen in Obwalden

Mein "Schweizmobil"-Screenshot zeigt das Mittaggüpfi und links der Mitte die Tripolihütte. 
Sie steht knapp südlich der Grenze zum Kanton Luzern auf Obwaldner Boden.
Eben stiess ich, als ich mir ein Wandervideo über das Mittaggüpfi anschaute, auf die Tripolihütte. Ich hatte nicht gewusst, dass es die gibt. Und ihr Name war mir rätselhaft. Hier die Erklärung: In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg sicherte man die Gegend um das Mittaggüpfi, das zur Pilatuskette gehört, mit verschiedenen Massnahmen gegen die Wasserfluten, die bei Gewittern auftraten. Auch Wege baute man damals. Die Arbeiten waren aufwändig, viele Leute warem im Gelände tätig, für sie stellte man 1913/14 eine Hütte auf, die "Tripolihütte" getauft wurde – heute ist sie längst durch ein moderneres Modell ersetzt. Und woher nun der Name? Viele der Hilfsarbeiter, die damals bei den Erdarbeiten tätig waren, kamen aus der norditalienischen Provinz Udine. Zuvor hatten 1911 bis 1912 etliche von ihnen am Tripolikrieg in Libyen teilgenommen, weswegen man sie "Tripolianer" nannte; dieser Name ist auf die Hütte übergangen. Als historische Erinnerung noch dies: Italien war in Libyen einst Kolonialmacht. Die Region Tripolitanien hatte Italien den Türken, die zuvor in Libyen herrschten, abgenommen.