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Sonntag, 16. November 2025

Leben und Tod in Zollbrück

Unerfreulich: Das ehrwürdige "Rössli" in Zollbrück ist eingegangen.
Düster, düster. Schon wieder muss ich hier den Tod einer Wirtschaft vermelden; ich stellte am Mittwoch an Ort und Stelle fest, dass es sie nicht mehr gibt. Das "Rössli" beim Bahnhof Zollbrück im Emmental ist im Sommer 2024 eingegangen. Der junge Wirt, ein brillanter Koch, musste das beliebte Lokal schliessen, weil er nicht genügend Personal fand. Insbesondere nicht für den Einsatz an Wochenenden. Nun, immerhin hat sich gegenüber die "Brauschüür" etabliert, eine moderne Brauerei mit Bar. Wie wir am Mittwoch konstatierten, fabrizieren die ausgezeichnete Biere. Schön, ist der Platz vor dem Bahnhof nicht völlig verödet.
Erfreulich: In der "Brauschüür" vis-à-vis gibts super Bier.

Der kompetente Mann am Zapfhahn.

Samstag, 15. November 2025

Ein bisschen Repetition

Während ich am Mittwoch mit zwei Berner Freunden im Emmental wanderte, erreichte mich aus Berlin per WhatsApp dieses Foto. Ronja, die häufig mit mir durchs Gelände zieht, schaut sich dort grad ein paar Tage um. Sie entdeckte dabei die Emmentaler Strasse. Wie passend. Apropos: Heute werde ich mit meinem Grüppli grad noch einmal im Emmental unterwegs sein auf einer Route, die sich teilweise mit der vom Mittwoch überschneidet. Man kann als Wanderer nie genug kriegen von dieser reizvollen Region. Ein bisschen Repetition schadet da gar nichts.

Freitag, 14. November 2025

Julien, Heinz und die Gräben

Blick über die Emmentaler Hügel zu den Berner Alpen.
Bis jetzt war der November wirklich nett zu uns.
Aus Nagelfluh gebaut: unser Wandergelände.
Am Mittwoch war ich – endlich – wieder einmal mit zwei alten Berner Freunden unterwegs, Julien und Heinz, der eine ein Jüngling, der andere sein Grossvater. Die Route, die die beiden vorgeschlagen hatten, führte ins Emmental. Wir wanderten in der Gegend der beiden Frittenbachgräben, des oberen und des unteren. In den einen, den Oberen Frittenbachgraben, kann man ab Langnau mit dem Postauto hineinfahren, was wir taten. Von der hintersten Haltestelle, Aeugstmatt, stiegen wir, zuerst auf einem Strässchen, dann auf einem Feldweg, auf zur Hollernscheuer. Und zogen im Folgenden, nunmehr alles auf offiziellen Wanderpfaden, in einer grossen Kurve durchs Gelände. Ab Fluhhüsli hielten wir dabei lange die Höhe, passierten ab und zu einen abgelegenen Hof, erahnten nun in der Tiefe den Unteren Frittenbachgraben. Via Geilisgut, Ober Lehn, Glattenwasen, Ried erreichten wir schliesslich den Bahnhof Zollbrück. Ich weiss nun etwas mehr von der vertrackten emmentalischen Geografie. Dank Julien und Heinz. – 2 h 30 min. 280 Hm aufwärts, 470 Hm abwärts.

Donnerstag, 13. November 2025

Überall diese Stühle

Im Sommer 2013 war ich für den Tagi in Hundwil AR. Ich schrieb damals einen längeren Text zum gemeinsamen Jubiläumsfest beider Kantone, 500 Jahre zuvor waren die Appenzeller, damals noch vereint, der Eidgenossenschaft beigetreten. Auf dem Hundwiler Landsgemeindeplatz war ein Theaterstück angesagt, "Der dreizehnte Ort", der Platz war mit Kunstrasen ausgelegt und mit grünen Stühlen bestückt. Seither geistern die Stühle durch die Region, ob man sie kaufen konnte oder geschenkt bekam, weiss ich nicht, jedenfalls sehe ich immer wieder mal einen oder zwei. Vor wenigen Monaten kehrte ich in der "Alpenrose" auf dem Buechberg in Hundwil ein. Da waren sie, von der Sonne gebleicht, wieder.

PS: Die "Alpenrose" hat unterdessen den Betrieb eingestellt. Mehr als ein halbes Jahrhundert walteten hier die Toblers, schon als Kind kehrte ich in der Wirtschaft ein. Weil Anita und Markus Tobler sich mehr Zeit für die Familie nehmen wollen, ist jetzt Schluss. Ich kann sie verstehen. Aber ... die gemütliche Rast auf dem Weg von Hundwil zur Hundwiler Höhi wird mir fehlen.

Grüne Stühle 2013 in Hundwil auf dem Landsgemeindeplatz.

Grüne Stühle 2025 in Hundwil bei der "Alpenrose".

Mittwoch, 12. November 2025

Neue Bahn startklar

Die neue Bahn auf dem
Hoch-Ybrig-Instagram-Kanal.
Es ist vollbracht – die neue Seilbahn von Weglosen bei Einsiedeln hinauf  ins Ski- und Wandergebiet Hoch-Ybrig ist fertiggestellt, grad eben fand die Einweihung statt. Wer die Novität testen will, muss freilich noch warten, bis die Wintersaison beginnt. Ich berichtete im Frühling über das Unterfangen, die Pendelbahn aus dem Jahr 1970 durch eine Gondelbahn zu ersetzen. Diese basiert auf ausgeklügelter Technik ("weltweit erste TRI-Line") und kommt bei 1,7 Kilometern Länge mit nur zwei Stützen aus

Dienstag, 11. November 2025

Bauer Bodenmanns Beitrag

Das Gäbrisseeli wird gerne fotografiert und ist auch auf Postkarten abgebildet. Als wir am Samstag auf dem Weg zum Gasthaus Oberer Gäbris vorbeikamen, fragte ich mich, wie es entstanden ist. Was seine Geschichte ist. Folgendes entnehme ich einem Artikel der "Appenzeller Zeitung": Bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs wurde an diesem Ort Torf gestochen. Die Grube füllte sich mit Wasser, ein Moortümpel entstand. Freilich wäre er wohl wieder verlandet, hätte nicht der Bauer Ernst Bodenmann eingegriffen. Er vergrösserte die Wasserfläche, pflanzte Arven, aber auch Orchideen und Edelweisse an, platzierte Findlinge und Bänkli. Es kamen Enten, es kamen Amphibien, heute lebt am Wasser auch eine grosse Population von Erdkröten, dazu kommen Bergmolche und Grasfrösche. Mittlerweile gehört das Gäbrisseeli Bodenmanns Nachkommen und steht unter Naturschutz. Es zeigt, was ein Einzelner ausrichten kann.

Montag, 10. November 2025

O du schönes Nebelmeer

Auf dem Sommersberg, das Rheintal ist randvoll mit Nebelsuppe. (Foto: Ronja)
Licht, Licht, Licht bei Obergais.
Ich ass farbig: Saibling mit Gemüse
im Gasthaus Oberer Gäbris.
Ich habe diesen Herbst einige schöne Wanderungen gemacht. Aber ein richtiges Nebelmeer wurde mir nicht zuteil. Nun, am Samstag hats geklappt während einer Tour in meinem Heimatkanton Appenzell Ausserrhoden. Von Gais aus stiegen wir via den Sommersberg und Schwäbrig auf den Gäbris – voilà in der Tiefe das Nebelmeer, es füllte das St. Galler Rheintal voll aus, wir verspürten grad Mitleid mit denen unten. Im "Oberen Gäbris" assen wir gut, stiegen danach wieder ab, es ging via Schochengäbris, Nistelbühl und Weid nach Bühler. Auf der Heimreise, zwischen Wil und Winterthur, tauchte unser Zug um vier Uhr Nachmittags ein ins Grau. Es war uns ziemlich egal nach den Stunden in der Höhe und in der Sonne mit den Gipfeln des Alpsteins und Vorarlbergs vor Augen. 
500 Hm aufwärts, 590 Hm abwärts. 3 h 40 min.

Hübsches Höckli 30 Minuten vor Bühler auf dem Nistelbühl.