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Das Urserntal mit Andermatt. Gut zu sehen über Andermatt die kurvige Oberalp-Passstrasse nach Nätschen. |
Im "SonntagsBlick" stand zu lesen, dass in Andermatt UR, dem Haupttdorf des Urserntales, nicht alle glücklich sind über den geplanten Umzug des Holzmunis Max nach Nätschen, das zu Andermatt gehört. Ich
berichtete über das Vorhaben: Max, über 20 Meter hoch und 182 Tonnen schwer, war eben am Eidgenössischen Schwinger- und Älplerfest im Glarnerland das Wahrzeichen. Ihn mit einem Nasenring versehen, wie ihn im Urner Kantonswappen der Uristier trägt, und ihn nach Andermatt holen: Dies will eine Gruppe einflussreicher Urner. Freilich gibt es da noch eine dieser kleinen, unser Land prägenden Differenzen: Das Urserntal ist eine Welt für sich. Es gehörte zuallererst zum Kloster Disentis auf der Bündner Seite des Oberalppasses. Dann kam vom Wallis her das Siedlervolk der Walser und assimilierte die schon vorhandene romanische Bevölkerung. Mit Uri unterhielt man lange ein enges Bündnis, kam so zur Eidgenossenschaft, blieb dabei aber weitgehend frei. Erst 1803 stiess Ursern zum Kanton Uri. Was Andermatt angeht, so führt es im
Gemeindewappen nicht etwa den Uristier. Sondern einen Bären mit dem Talkreuz, das an die ganz frühen Zeiten unter der Herrschaft des Klosters Disentis erinnert. Der Muni Max passt nicht so richtig ins Urserntal. Wenigstens nicht aus historischer Warte.