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Freitag, 23. Januar 2015

Pouletinnen

Der Eintrag über die Menhire von Falera ist geschoben - es gibt anderes zuerst zu erzählen. Ein Gefühls-Schrecken ereilte mich gestern mit der Gewalt eines Blitzstrahls. Als ich im Coop in Zollikerberg im Kühlregal Pouletschenkel suchte, geriet mir eine Packung in die Hände, auf der stand: "Pouletinnenfilet." Mir wurde kurz schwarz vor Augen. War das gefürchtete Genderdeutsch bei Coop angekommen, Pouletinnen mit kleinem I? Also nicht PouletInnen, womit beide Geschlechter gemeint wären. Sondern das weibliche Genus stellvertretend für alle, auch für die männlichen, Poulets? Als ich die Augen wieder öffnete und das seltsame Wort noch einmal betrachtete, atmete ich auf. Poulet-innen-Filet: Darin verbirgt sich das Adverb "innen" als Gegenteil zu "aussen". Entwarnung. Ob es auch ein "Pouletaussenfilet" gibt, weiss ich freilich nicht.

Meine kleine Männerwelt war wieder in Ordnung. Ich kaufte eine Packung mit zwei schönen grossen Schenkeln. Einige Zeit später setzte ich zuhause meine geliebte Pouletsuppe auf; modern gesagt: meine geliebte Pouletinnensuppe. Das Rezept geht so: Wasser aufkochen. Poulet rein. Dazu Rüeblistängeli, einige geschnittene Champignons, drei mittelgrosse Zwiebeln und reichlich Ingwer. Das alles eine gute Stunde kochen. Dann die Pouletschenkel rausnehmen, das Fleisch von den Knochen und der Gruselhaut lösen und wieder reingeben und mit kleinen Suppenteigwaren noch einmal zehn Minuten kochen. En Guete.

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