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Vorgestern, 17 Uhr, Kandersteg: Ogi begrüsst. |
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Grabstein für Ogis Urgrossvater an
der Wand der reformierten Kirche. |
Am Dienstag war Buchvernissage in Kandersteg, Fritz
Hegi stellte seinen neuen Wanderführer vor. Als Stargast geladen war Adolf Ogi, 72, der auf einer einstündigen Route sein Dorf präsentierte und allerbestens unterhielt. Der alt Bundespräsident berichtete von den Lawinenverbauungen Fisi, an denen sein Vater mitgearbeitet hatte. Er nannte das Schulhaus "meine Universität" und erzählte vom Lehrer, bei dem man jeden Morgen erstens betete, zweitens sang und drittens politisierte. Und er liess Staatsbesuche wiederaufleben, den von François Mitterrand etwa, der zu ihm spontan gesagt habe: "Je veux voir votre papa et votre mère." Man lernte viel mit Ogi, man lachte und erfuhr doch auch von den Problemen des Ortes, etwa von der Hotellerie, in der einige Betriebe zu kämpfen haben.
Zur Führung gehörte ein Besuch in der reformierten Kirche von Anfang des 16. Jahrhunderts. Ogi hatte den eben abgetretenen Dorfmetzger Hans Schüpbach herbeiorganisiert, der auf der Orgel virtuos drei Lieder spielte. Er sei in dieser Kirche getauft, konfirmiert und getraut worden, erklärte Ogi. Draussen an der Kirchenwand sei sein Urgrossvater begraben, der als Co-Führer für vier Engländer 1860 einer der Erstbesteiger der
Blüemlisalp war. Ganz nah sei auch sein Sohn Mathias beerdigt, der 2009 an Krebs
gestorben war. In diese Kirche sei er, Ogi, auch gekommen, wenn er im Bundesrat Probleme gehabt habe. "Ich sass dann einfach nur eine Zeitlang still da."
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Ogi in der Kirche, wo er getauft, konfirmiert und getraut wurde. |
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