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Freitag, 17. April 2015

Der Blindhans und sein Steg


Der neue Blindensteg über die Töss südwestlich von Dättlikon ZH.
Der blinde Hans Rebmann mit seiner Enkelin.
Was für eine Biografie! Hans Rebmann wurde 1499 in Wigoltingen TG geboren, besuchte in Waldshut die Lateinschule, wurde in Konstanz zum Priester geweiht, bekleidete verschiedene Priesterstellen, trat in der Reformation zur neuen Konfession über. 1525 unterstützte er den Aufstand der Klettgauer Bauern gegen den Grafen von Sulz. Er wurde gefangengenommen und auf der Küssaburg im grenznahen Deutschland - kenne ich von einer früheren Wanderung - mit einem Löffel geblendet. Zwingli sorgte dafür, dass er eine Pfarrstelle in Lufingen an der Töss bekam (Lufingen liegt nah beim heutigen Flughafen Zürich). Das Problem war, dass Rebmann zwischen Dättlikon, dem Weinbauernnest unter dem Irchel, und Lufingen oft die Töss queren musste. Er liess auf eigene Kosten einen Holzsteg bauen, alsbald "Blindensteg" genannt. Dieser wurde erst in unserer Zeit, vor fünf Jahren, durch ein 38 Meter langes Stahlbeton-Ding ersetzt. Ein Kupferstich  aus dem 17. Jahrhundert stellt den greisen Rebmann an der Hand seiner Enkelin dar; im Hintergrund dürfte der Steg zu sehen sein. Wir gingen am Ostersamstag über den Steg, als wir von Dättlikon nach Kloten hielten. Eine Tafel erzählt dort vom "Blindhans", wie er genannt wurde, und zeigt den Stich.

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