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Wahrzeichen der Salentse-Schlucht ist die Tète du Géant (Bildmitte). |
1873 lässt sich der französische Maler
Gustave Courbet im verschlafenen Walliser Dorf Saillon nieder. Und zwar in der Mühle, gelegen am unteren Eingang der Salentse-Schlucht. Ab und zu stellt er seine Staffelei in der Schlucht unweit der Thermalquelle auf; eines seiner Bilder wird die Tête du Géant zeigen. "Riesenkopf", so heisst eine verblüffende Geländeformation aus Tuffstein. Besagtes Gemälde geht später verloren und taucht erst 1977 bei einer Courbet-Retrospektive in Paris wieder auf. Heute ist es im
Musée de Picardie in Amiens ausgestellt. Freilich wusste man in Frankreich lange nicht, woher das Motiv samt dem Riesenkopf stammt. Bis sich ein Lehrer aus Saillon meldete. Im Wallis nämlich hatte man das Courbet-Gemälde nie vergessen und rätselte bis in unsere Zeit, wo es sei. Der Lehrer forschte nach, wurde in Frankreich fündig und konnte den Kuratoren von Amiens berichten, dass es sich bei dem Riesen um den Riesen aus der Salentse-Schlucht handelt. Hübsches
Geschichtlein, oder? Schönen Sonntag!
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Courbets "Vue de la Caverne des Géants près de Saillon (Suisse)". Der Gemäldetitel wurde nachträglich kreiert. Zum eigentlichen Riesen der Schlucht (l.) hat der Maler einen zweiten Kopf (Mitte) dazufantasiert. |
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