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Antikes Martigny: das Amphitheater. |
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Antikes Martigny: kopfloser Herkules in der Fondation Gianadda. |
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Antikes Martigny: 2000 Jahre alte Mauern im Untergeschoss der Fondation. |
Gestern war ich im Wallis. In Martigny besuchte ich die
Toulouse-Lautrec-Ausstellung in der Fondation Gianadda. Das Kunsterlebnis war gut, doch schob sich im Laufe des Tages etwas anderes in den Vordergrund: Faszination kraft der Erkenntnis, dass Martigny eine Unmenge römischer (und gallischer, also keltischer) Relikte aufweist. Das Ausmass dieser geschichtlichen Prägung war mir bislang verborgen geblieben. Auch im Gebäude der
Fondation Gianadda gibt es antike Spuren, es ist nämlich auf 2000 Jahre alten Tempelresten errichtet; im Untergeschoss sind die Originalmauern virtuos ins heutige Museumsgeschehen integriert. Ganz in der Nähe der Fondation, die übrigens auch eine Antike-Dauerausstellung bietet, findet man Martignys riesiges
Amphitheater. Zudem kann man in der Stadt eine
"promenade archéologique" absolvieren mit vielen Stationen, darunter ein Bad und das Haus eines reichen Römers. Martigny kommt ja auch schon in Julius Caesars Kriegsschilderung
"De Bello Gallico" vor. Freilich trug es dort noch einen anderen, keltischen Namen. In jener Schrift findet sich die Formulierung: "in vico Veragrorum, qui appellatur Octodurus". Zu Deutsch: "in der Kleinstadt der Veragrer, die Octodurus genannt wird." Die
Veragrer waren ein ortsansässiger Walliser Keltenstamm. Und "Octodurus" könnte "achttorig" heissen und wäre dann ein Bezug auf acht Stadttore. Gesichert ist diese Deutung aber nicht.
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Senator Couchepinus.
(Wikic./ Bundeskanzlei) |
P.S. Was mir gestern einfiel, sei hier bei aller Spinnertheit doch mitgeteilt: Pascal Couchepin, alt Bundesrat, früherer Stadtpräsident von Martigny, daselbst heimatberechtigt und aufgewachsen - sieht der Mann mit seiner markanten Nase nicht aus wie ein römischer Senator? Man denke die Brille und den Anzug weg und die Toga hinzu! Hat was, oder?
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