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Samstag, 2. März 2019

Altermatt und Anderwert

Der Bundesrat, der sich um-
brachte: Fridolin Anderwert.
(Wikicommons)
Interview mit Urs Alter-
matt, die erste Seite.
In der neuen "Schweizer Familie" gibts von mir einen grösseren Stoff: ein Interview mit dem Solothurner Historiker Urs Altermatt über den Bundesrat seit Gründung des Bundesstaates 1848. Altermatt ist der Experte schlechthin, er hat auch das (soeben neu aufgelegte) Bundesratslexikon herausgegeben, ein Standardwerk. Im Gespräch erklärt Altermatt, warum wir sieben Bundesrätinnen und Bundesräte und sieben Departemente haben. Warum der Bundeskanzler als achter Bundesrat gilt. Weshalb das Land bisher erst 119 Bundesräte hatte. Woher das Amt des Weibels rührt. Und welches der tragischste Bundesrat war. Nämlich: Fridolin Anderwert. Der Thurgauer war ein brillanter Jurist. Aber auch eine verletzliche Figur, ein Einzelgänger, einsam, korpulent, depressiv. Am 7. Dezember 1880 wurde er zum Bundespräsidenten gewählt. Darauf setzte in der Presse eine gehässige Kampagne ein mit Karikaturen und der Andeutung, er frequentiere dubiose Häuser. Bordelle, sollte das wohl heissen. Am Weihnachtstag erschoss sich Anderwert auf der Kleinen Schanze unweit des Bundeshauses.

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