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Donnerstag, 22. August 2013

Vom ordentlichen Fussgänger

Andreas Mayer, ein Wissenschaftshistoriker, der schon in Cambridge und Chicago dozierte, hat ein Buch geschrieben, das Wanderer interessieren mag: "Wissenschaft vom Gehen. Die Erforschung der Bewegung im 19. Jahrhundert" (S. Fischer Verlag). Die "WirtschaftsWoche" brachte soeben ein Interview mit ihm, hier ein Zitat:
Das Gehen wird vom Bürger - und vom aufgeklärten Adel - im 18. Jahrhundert nicht nur als physiologischer, sondern auch als moralisch-seelischer Vorgang verstanden. Daher das Plädoyer für den demonstrativ aufrechten Gang. "Halt dich gerade!" - das ist ja eine typisch bürgerliche Parole. Und die gilt ja heute noch. Der ordentliche Fussgänger geht nicht mit seitwärts oder nach unten geneigtem Kopf, wie ein Modegeck, der eitel seine Kleider mustert, sondern mit erhobenem Haupt. Er geht gleichmässig ausschreitend, mit leicht auswärts gerichteten Füssen, immer in gerader Richtung, einer klaren Linie folgend.

1 Kommentar:

  1. Die Frage ist nur, was der Rucksack mit uns macht, während wir so gerade gehen.

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