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Sprachen Graubündens. Blau ist Deutsch, Grün Italienisch, der Rest sind
rätoromanische Idiome. (Wikicommons) |
Ich erwähnte den Sammelband "Der Bischof als Druide" von Peter Egloff schon einmal; in jenem
Eintrag ging es um einen ziemlich speziellen Pater des Klosters Disentis. Hier möchte ich einen weiteren der kurzen Texte des Bandes erwähnen, er heisst "Orsal e harabet". Egloff, der in der Surselva wohnt, sagt, dass er sich darüber ärgert, dass den meisten Leuten zum Thema Vierte Schweiz bloss dies einfällt: Das Rätoromanische stirbt. Oder aus Rätoromanen-Sicht: Wir ertrinken im Deutschen. Egloff gewinnt gerade der Vermischung der zwei Welten Positives ab. Konkret sagt er über das Deutsche und das Rätoromanische, die beiden hätten "miteinander eine Schar lustiger, zappelmunterer Kinder gemacht - Sprösslinge, die von einer originellen, vergnügten und ausgesprochen sinnlichen Liaison zeugen". Als Beleg bringt er eine Reihe von Wörtern, die sehr rätoromanisch klingen und doch deutscher Herkunft sind. Hier Müsterchen:
- batlini (Bettleinen, Bettleintuch)
- brastuoc (Brusttuch)
- gl'orsal (die Jahrzahl am Haus, Brunnentrog, Ofen)
- harabet (Karrenbett; eine Truhe auf Rädern, die man unter dem Bett verstaut)
- lanstros (Landstrasse)
- tiers (Tiere)
Eine sehr interessante Sprachliaison.
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