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Freitag, 4. Oktober 2019

Die erstaunliche Leichtigkeit des Güner Lückli

Peider im Abstieg vom Güner Lückli ins Lugnez.
Lawinenschutz nach Güner Art.
Das Güner Lückli, 2470 Meter über Meer, ist punkto Höhe und Länge (1200 Meter aufwärts, 1300 abwärts, 6 Stunden Gehzeit) vergleichbar mit dem Otterepass und dem Heidelpass, die ich beide diese Saison überquerte. Und doch ist die Lückli-Route wesentlich angenehmer zu begehen. Der Boden bleibt bis oben grün, geröllige Passagen gibt es praktisch nicht, auf der Safner Seite führt eine Kiespiste bis auf fast 2000 Meter, und auf der Lugnez-Seite vernichtet man die gewonnene Höhe in pfleglichen weiten Kehren. Die Erklärung der erstaunlichen Leichtigkeit des Güner Lückli ist diese: Der Übergang gehört zu einer alten Saumverbindung, die in Kombination mit dem Safierberg und dem Splügenpass vom Vorderrhein nach Chiavenna führt. Am Dienstag machte ich das Güner Lückli mit Wanderfreund Peider. Wir starteten im Safiental bei der Bushaltestelle "Gün, Abzweigung" und beendeten die Wanderung in Duvin im Lugnez. Unterwegs sahen wir enorm viele Berge, die sich in Ketten reihten, unsere Sicht reichte zum Prättigau und St. Galler Oberland, aber auch ins Engadin und zum Hinterrhein. Hier kann ich nur drei der vielleicht 80 Gipfel erwähnen: Weit entfernt markierte der Piz Kesch den Horizont. Einigermassen nahe hatten wir als charismatischen Supervisor unseres Tuns den Piz Beverin. Und direkt zu unserer Rechten hockte das bröckelig wirkende Güner Horn. Erstaunlicherweise trafen wir insgesamt nur gerade zwei Menschen an, der eine ein Senn, der andere ein Hirt. Man hat beim Wandern immer wieder mal sehr viel Schönheit praktisch für sich allein.
Geländefalten auf der Westseite des Passes.
Ich und das liebe Berner Hirtenhöndli Akelei.

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