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Z. N. G. 1869. Die Inschrift auf der Seite des Rötelsteins stammt von der Zürcher Naturforschenden Gesellschaft, die ihn 1869 erwarb. |
Schon wieder eine Sage. Aber eine ganz andere als die von gestern. Der Rötelstein, der auf Gebiet der Gemeinde Oberembrach ZH steht, ist offenbar keine wirklich unbelebte Existenz. Jedenfalls soll er sich in früheren Zeiten jeweils gedreht haben, wenn unten im Dorf um 11 Uhr die Kirchenglocke läutete. Und als einst auf dem nahen, nach ihm benannten Hof Rothenfluh die Bauernfamilie zum Christentum übertrat, sei der Teufel derart zornig gewesen, dass er den Stein Richtung Hof geworfen habe. Ohne zu treffen. Nun, als wir am Samstag vorbeikamen, war alles ruhig, kein Teufel in Sicht, der Stein reglos. Sodass wir ihn auch gern bestiegen. Etwa zwei Meter hoch ist er, hat ein Volumen von gut 70 Kubikmetern, besteht aus Sernifit, also markant rot-violettem Verrucano. Der Linthgletscher hat ihn hergetragen. Das war vor 120 000 Jahren – womöglich ist dieser Findling älter als der Teufel.
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