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Dienstag, 28. September 2010

Monstrum Berg

Lektüre dieser Tage: Nadja Klinger, "Über die Alpen", eine Neuerscheinung (Rowohlt Berlin). Amüsant, klug, mit Exkursen zu Goethe, den Römern, dem modernen Alpinismus, Suworow und vielem mehr, während die Autorin vom Bodensee durch die Schweiz an den Comersee wandert. Bemerkenswert: eine Art konzeptuelle Kälte. Klinger, eine Berliner Reporterin, weigert sich, die Berge schön zu finden. Sie will gewissermassen hinter die Verklärung zurück, die zu Beginn der Neuzeit einsetzt, nachdem der Mensch die Natur entmystifiziert hat und dank der Technik zu beherrschen beginnt. In dem patzigen Buch werden die Alpen grundsätzlich für hässlich, sinnlos genommen; dieser alte Blick ist gleichzeitig ein neuer, weil man ihn nicht mehr kennt.
Hässlich und sinnlos? Seealp, Säntisgebiet.

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