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Schöne Fassade der Guhwilmühle. Die Wirtin hält, Bild unten, frohe Hühner. |
Den zwei Wirtschaften unserer Samstagswanderung von Elgg nach Zell möchte ich einen eigenen Eintrag widmen - sie sind es wert. Die eine Wirtschaft, das ist die
Guhwilmühle. Man gelangt in einer knappen Stunde von Elgg zu ihr hinauf durch das Nagelfluhparadies des Fahrenbachtobels; der Pfad ist schlau befestigt mit einem langen Steg in der Hangflanke als Höhepunkt. Die Mühle dann: ein Gesamtkunstwerk mit frei herumlaufenden Hühnern, einem Wöschhüsli und einer gemütlichen Stube, in der alte Männer mit Namen wie Röbi überlaut von ihrer wilden Jugend in den Fünfzigerjahren schwärmen. Die Küche ist rustikal und sympathisch fleischlastig, es gibt aber auch Forellen aus dem eigenen Teich. Das Vorkommen einer Mühle, übrigens, ist schon 1545 nachgewiesen. Ihr Müller trieb damals ein fieses Spiel, indem er das Wasser seiner Geländeterrasse ausgiebig für sich nutzte und beliebig staute, was die Müller unten in Elgg in den Nachteil versetzte und gewaltig ärgerte.
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Guter Teller im Gyrenbad. |
Die zweite Wirtschaft ist das
Gyrenbad oberhalb von Turbenthal, es liegt an einer Strassenkurve, spärlich verkehren Postautos. Seit dem
17. Jahrhundert gibt es hier einen Gasthof. Seine Klientel waren habliche Leute aus dem Tal und von weiter weg, die an diesem Ort kurten und es sich gutgehen liessen. Die aussichtsreich gelegene Anlage besteht aus mehreren Teilen und umfasst auch ein Hotel; Herzstück aus der Sicht des Wanderers ist natürlich das geräumige Restaurant, in dem sie nach allen Regeln der Gastronomie kochen. Snobby ist der Betrieb keineswegs, die Serviererinnen, die wir am Samstag kennenlernten, waren geerdet und blitzflink; so manche verschlafene Gaststätte im Emmental könnte im Gyrenbad lernen, wie man effizient und doch nett bedient. 2015 obsiegte das "Gyrenbad" in der TV-Sendung "
Mini Beiz, dini Beiz".
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Seit mehreren Jahrhunderten lockt das Gyrenbad Touristen. |
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