|
Unwirtlich grau: die Ducanfurgga (Bildmitte). |
|
Lieblich grün: das Hochtal von Sertig, hinten das Dörfli mit der Kirche. |
|
Totes Holz im Bach Ava da Stugl. |
Am Sonntag wanderte ich, wie gestern erwähnt, von Sertig (oberste Bushaltestelle Sand) nach Bergün. 6 Gehstunden, 840 Meter aufwärts, 1330 abwärts. Gleich drei Furggen, also Senken und damit Pässe, lernte ich kennen: erstens die Fanezfurgga, auf der ich Richtung Davos-Monstein hätte abdrehen können. Zweitens die Ducanfurgga, auf der meine Route kulminierte. Und drittens die Mäschenfurgga, die ich in einem Miniabstecher erreichte; sie ist auf beiden Seiten weglos. Wie so oft im Gebirge stellte ich fest, wie nah sich das Schöne und Schreckliche, das Friedliche und das Monströse sind. Zwei Beispiele sollen es erläutern. Erstens: Riesig ist der Kontrast zwischen den lieblichen Weiden auf der Hochebene von Sertig und der Gegend um die Ducanfurgga, wo alles sandartig rötlich ist oder aber grau und wo das Gestein einer unablässig wirkenden Erosion ausgesetzt ist. Zweites Beispiel: Hinab nach Stuls, rätoromanisch Stugl, dem Dorf oberhalb von Bergün, folgt man mehr als eine Stunde der Ava da Stugl, einem Bach, der vorerst dazu einlädt, die Füsse zu baden und sich zu entspannen. Weiter unten aber, o weh! Da sieht man die Wildheit des Gewässers, das sich tief in den Erdgrund eingegraben hat und gewaltig an Geschwindigkeit zulegt. Und übrigens: Die Waldschäden aufgrund des Lawinenwinters, des Orkans Vaia letzten Herbst und eines Murganges sind, ebenfalls im Val da Stugl, zum Heulen. Trost? Die Fresken im
Kirchlein von Stuls, die von einem Künstler aus
Giottos Schule stammen und vor rund 650 Jahren entstanden.
|
Das Kirchlein von Stugl hoch über dem Tal der Albula und ... |
|
... ein Fresko im Kirchlein. Die Jesus umgebende Hülle nennt man Mandorla. |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen