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Sonntag, 26. Januar 2025

Ehetherapie

Das Gefängnis von 1570 mit zwei Zellen.
Eine Insassin?
Das Museum Appenzell im Innerrhoder Hauptort Appenzell ist reich an Trouvaillen, es gibt alles Mögliche zu sehen: ein Sortiment alter Knöpfe, historische Betten, Fotos in Schwarzweiss, Handwerksgegenstände von einst, Bauernmalerei, Sennenutensilien, erbeutete Schlachtenbanner, Foltergerät und so weiter und so fort. Vom Pharaonensarg habe ich schon erzählt. Ebenfalls faszinierten mich und meine Begleiterin bei der Visite letzten Mittwoch das an ebendiesem Ort – das Haus wurde in unserer Zeit zum Museum – in Blockbauweise gebaute Gefängnis von 1570. Es umfasst zwei Zellen, jede hat eine Sitzbank mit einem Abortloch; geheizt wurde erst ab circa 1930. Detail: Bis ins späte 17. Jahrhundert wurden verkrachte Eheleute zusammen in eine Zelle gesperrt. Essen gabs in einem gemeinsamen Teller mit nur einem Löffel. Freigelassen wurde das Paar erst, wenn es sich wieder vertrug. Ob diese Art Ehetherapie nachhaltig war?

Holz ist nicht immer heimelig.

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