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Dienstag, 15. November 2011

Chuck Norris und sein kranker Bruder

Im Wald über Neuenhof.
Gott sei Dank sass da keiner.
Vielleicht habe ich einfach zuviele Horrorfilme gesehen. Am Montag ging ich durch den Nebel von Neuenhof hinauf zum Rüsler und Sennhof und wieder hinab nach Remetschwil und Mellingen, was knapp vier Stunden dauerte. Im ersten Teil gab es keine Wander-Markierungen. Ich traf auf einen bärtig-wuselhaarigen Waldarbeiter. Er sah aus wie der kranke Bruder von Chuck Norris mit seinen verkaterten, wirren Augen und der Kettensäge in den Händen. Bestimmt ein Serienkiller, dachte ich und sah mich bereits, aus beiden Beinstümpfen blutend, meine letzten Meter kriechen, Chucko-Sicko zum Schlussschnitt ansetzend. Kein Wunder, kehrte ich nicht um, als kurz darauf der Weg im Nichts endete. Ich kraxelte eine steile Halde hoch, zog mir nun freilich eine neue Obsession zu: dass mich ein seniler Jäger aufgrund meiner roten Windjacke für ein Rotwild nehmen und zum Blattschuss ansetzen könnte. Aber auch dieser Worst case traf nicht ein, und irgendwann geriet ich auf einen signalisierten Pfad. Anderthalb Stunden später ass ich in Remetschwil im Restaurant "Zur Post" so glücklich zu Mittag, wie man nur dann isst, wenn man zweimal dem Tode entronnen ist.

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