Gestern um sieben Uhr abends stellte ich fest, als ich kurz in meinen Blog schaute: Die 900 000-er-Grenze bei den Clicks ist überschritten. Schön. Gönnen wir uns an dieser Stelle doch einen kurzen Ausflug in die Dominikanische Republik. Einen literarischen. Ich lese gerade "The Brief Wondrous Life of Oscar Wao" von 2007. Autor Junot
Diaz erhielt für den Roman den Pulitzerpreis (Fiktion). Im Zentrum steht der Titelheld, geboren in der Dominikanischen Republik und nun zuhause in Amerika. Einsam ist er, hat keine Freunde, kommt an keine Frau heran, lebt in einer Welt, die gebaut ist aus Science-Fiction- und Fantasy-Träumen. Immer wieder geht es in der Geschichte eben um die Dominikanische Republik - ich gestehe, von diesem Land und seiner Geschichte kaum etwas zu wissen. Da ist zum Beispiel der Diktator Rafael
Trujillo, 1891 bis 1961, eine Figur, die punkto Brutalität und Verschlagenheit Leuten wie Idi Amin oder Mobutu mindestens ebenbürtig ist. Nur ein Müsterchen: Trujillo hasste Leute mit dunkler Haut, er war besessen von der Idee, seine Nation aufzuhellen. 1937 befahl er die Ermordung von gut 20 000 dunkelhäutigen Menschen, sogenannten Afro-Dominikanern, und haitianischen Erntearbeitern. Ein Jahr später offerierte er, quasi zwecks Sühne, die Aufnahme von 100 000 verfolgten Juden aus Europa. Ist das nicht irre? Es gibt Weltgegenden, von denen hat man kaum eine Ahnung. Und die Historie birgt Schrecken um Schrecken.
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