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Sechs Minuten bis zur Abfahrt:
Locarno, im unterirdischen Bahnhof der Centovallibahn. |
Was für ein Bahnexzess! Gestern fuhr ich um 5 Uhr 22 in Zollikerberg ab. Die Stationen meiner Reise: Zollikerberg - Zürich - Bellinzona - Locarno - Domodossola - Brig (eine Verabredung) - Bern - Zürich - Zollikerberg. Die ganze Übung hatte in erster Linie mit einem Artikel für die "Schweizer Familie" zu tun; ich stelle ihn dann vor, wenn er erschienen ist. Für einmal stimmte an diesem Sonntag alles am ÖV, was vielleicht auch damit zusammenhängt, dass ich mir einen Tagesklassenwechsel leistete und erste Klasse fuhr; ich hatte hinab ins Tessin praktisch den ganzen Waggon für mich. Und auf der Centovalli-Linie war ich auch allein, abgesehen von den zwei Kondis, die auf italienischem Gebiet zustiegen und mehr als eine Stunde durchschnatterten; eines aber taten sie gar nicht: Billette kontrollieren und sich um die Fahrgäste kümmern. Die Anschlüsse wurden alle eingehalten, die einzige kleine Verspätung summierte sich auf vier Minuten bei der Abfahrt in Brig, aber bis Bern waren wir wieder pünktlich. Was mir am frühen Morgen klar wurde, während ich im neuen Bahntunnel durchs Gotthardmassiv sauste: Aufgrund der Neat ist eine ganze Tessiner Talschaft aus dem Bewusstsein des modernen Bahnreisenden eliminiert. Die Leventina findet nicht mehr statt.
P.S. Heute geht es, für einen anderen Artikel, schon wieder ins Wallis. Diesmal in die Gegend von Sion.
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Intragna. Der Kirchturm ist der höchste im Kanton Tessin. |
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