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Freitag, 1. Juli 2011

Falsche Aussicht im Emmental

Also ich Nichtberner hätte es nicht gemerkt: die fehlerhafte Serviette.
Gestern war ein toller Tag. Ein Dutzend Herren traf sich zur "Old Boys Wanderung 2011" und ging in vier Stunden von Signau via Waldhäusern/Moosegg nach Grosshöchstetten. Hernach visitierte man eine prominente Person, die im Bernbiet ein splendides Schloss bewohnt. Die Unternehmung war unheimlich ereignisreich: Der Generalstabs-Oberst und Ex-Geheimdienstler erspähte aus dem Zug eine Ladung dubiose, nicht-schweizerische Schützenpanzer. Die Fernsehlegende stürzte an einem kiesigen Hang und schürfte sich Hände und Wange schlimm blutig (die Gelegenheit, endlich meine Taschenapotheke einzuweihen). Die alten Hachen, darunter zwei ehemalige Berner Chefredaktoren, zwei pensionierte NZZ-Urgesteine und ein gefürchteter Politjournalist aus dem Bundeshaus, produzierten jede Menge Humor. Und schliesslich sahen wir einen echten Rubens. Aus zwei Gründen kann ich im Moment nicht mehr verraten: Erstens bin ich nicht sicher, was von alledem nicht privat ist, ich muss mir das noch überlegen. Und zweitens kam ich so spät nach Hause, dass ich die 213 Fotos zwar schon auf den Computer geladen, doch noch nicht gesichtet und bearbeitet habe. Hier für den Moment bloss die Serviette des Gasthauses Waldhäusern, das viel Aussicht Richtung Alpen bietet und für wenig Geld bombastische Menüs serviert. Meine Berner Freunde echauffierten sich allerdings über die Serviette. Sie monierten, dass das Berndeutsch darauf falsch sei, was so tief im Emmental doch erstaune. Da sei ein I zuviel. Es müsse, monierten sie, richtig heissen: Dr schönscht Ussichtspunkt im Ämmital.

Mehr von dieser Wanderung, in welcher Form auch immer, in den nächsten Tagen - ich muss ja wohl zumindest erklären, was das mit den Old Boys soll und wer den Klub erfunden hat. Und nein, ich wars nicht!

1 Kommentar:

  1. Dass Sie das mit dem privat oder nicht nun plötzlich so penibel ernst nehmen, ist mir ja völlig neu - macht's aber spannend, zugegeben.

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