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Freitag, 24. Februar 2017

Karl und sein Protzhut


Was für ein Protzhut! Zu sehen ist das mit Edelsteinen und Perlen besetzte Ding auf Schloss Grandson im Museum. Leider handelt es sich bloss um eine Rekonstruktion jenes Hutes, den Karl der Kühne, 1433 bis 1477, zu seiner Zeit wohl der vermögendste Adelige Europas, einst trug. In der Schlacht bei Grandson gegen die Schweizer 1476 verlor der Burgunderherzog unglaubliche Mengen an Wertgegenständen. Darunter seine Kopfbedeckung. Der Basler Rat, in dessen Besitz sie geriet, verkaufte sie weiter an den reichen Handelsfürsten Jakob Fugger zu Augsburg. Dessen Leute zerlegten den Hut und wurden ihn dann quasi stückweise bzw. steinweise los. Die Rekonstruktion des Hutes enstand aufgrund von Zeichnungen Fuggers von 1555.

Es gibt doch den Vers, den wir in der Schule lernten; ein Merkvers zu den drei Schlachten, die Karl ruinierten. Was er verlor, wird da aufgezählt: 
In Grandson das Gut - In Murten den Mut - In Nancy das Blut.
Müsste man den Vers nicht ergänzen?
In Grandson das Gut samt Hut - In Murten den Mut - In Nancy das Blut.
P.S. Vor Jahren schrieb ich in der "Weltwoche" einen langen Artikel über Karl; wir nannten das damals "Bildungshollywood". Hier ist er.

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