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Freitag, 7. Juni 2019

Sie kamen über die Furgga

Relikt aus dem Mittelalter: das Kirchlein von St. Martin. 

Wurst-Käse-Salat im Resti von St. Martin. Er schmeckte.
Doch finde ich, er sei im Configlas nicht optimal angerichtet.
St. Martin - ich war am Mittwoch dort - ist mit Sicherheit einer der schösten Schweizer Flecken. Der verträumte Miniweiler liegt, wo die Tamina den Gigerwald-Stausee speist. In der südöstlichsten Ecke des Kantons St. Gallen also, im Calfeisental. Zu Fuss kommt man in 50 Minuten von der Bushaltestelle auf der Mauerkrone des Staudamms hin. Man findet eine Art Freiluftmuseum vor: ein sauber renoviertes, demonstrativ herausgeputztes historisches Dörfchen mit einer kleinen Kirche, die um 1312 gebaut wurde. Heute lebt St. Martin nur noch im Sommer ein bisschen, dann zieht die schöne Wirtschaft viel Volk an; leider kommen die meisten Gäste per Auto oder per Töff. Im Winter ist St. Martin tot, die Strasse am Staudamm ist dann zu, Lawinen gehen nieder. Die letzten Calfeisen-Walser zogen 1652 ab, zu unwirtlich war der Flecken damals in der Kleinen Eiszeit. Zur Erinnerung: Die Walser waren ein mittelalterliches Siedlervolk aus dem Wallis, das die Schweizer Alpen entscheidend geprägt hat. Sie liessen sich dort nieder, wo kein anderer leben wollte. Die Walser im Calfeisental kamen zu Beginn des 14. Jahrhunderts von Fidaz GR über die Trinser Furgga. Das Kloster Pfäfers als Gebietsherrin hatte ihnen das Land an der Tamina zur Verfügung gestellt.
Bei dem Winker handelt es sich um einen Teebeutelverkäufer. Er fand,
er müsse ein wenig Leben in mein Bild bringen. Gute Idee.

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