Pfarrer Bion, der Ferienkolonie-Pionier. |
Die erste Ferienkolonie der Schweiz wurde 1876 im Appenzellerland durchgeführt - man kann das nachlesen im Buch "Ab in die Ferienkolonie". Pionier dieser Einrichtung war der Pfarrer Hermann Walter Bion, 1830 bis 1909, ein Reformtheologe und begeisterter Turner, der bis ins hohe Alter jeden Morgen Gymnastik machte und das als Jungbrunnen propagierte. Er war zuerst Pfarrer in Zürich und dann in Trogen AR und beobachte an seinen Kindern, wie sie in der Höhe aufblühten. Er schloss daraus:
"Wenn deinen gesunden Kindern bei verhältnismässig guter Wohnung und Ernährung eine Ferienerholung auf dem Lande so notwendig war und so wohl bekam, wie viel mehr wird dies bei kränklichen Kindern der Fall sein, die in schlimmen Wohnungs- und Ernährungsverhältnissen leben."
Bion begann Geld zu sammeln und konnte für je 34 Stadtbuben und -mädchen einen zweiwöchigen Sommeraufenhalt im Appenzellischen finanzieren. Die Geschlechter wurden verschieden behandelt: Die Buben schliefen auf Stroh oder Heu in Scheunen und Remisen in Bühler und Gais, die Mädchen bei Bauernfamilien in Trogen. Bald erwarben die von Bion angestossenen Sozialwerke dann auch eigene Erholungsheime. In Gais war es die Erholungsstation Schwäbrig; sie gibt es bis heute.
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