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Montag, 29. Juli 2013

Eine Zunge wie ein Putzlappen


Der Brisi, unser Samstagsabenteuer.
Der Samstag war heiss. Sehr heiss oder, wie Radio SRF gern sagt, historisch heiss. Das hielt uns nicht davon ab, den Brisi zu besteigen, einen der sieben Churfirsten-Gipfel. Hier ein paar Bemerkungen zur Route (Alp Sellamatt - Brisizimmer - Brisi - Brisizimmer - Alp Strichboden - Starkenbach - Thurweg - Stein - Thurweg - Nesslau).
Softeis-Automat auf Strichboden.
  • Ich trank während der acht Gehstunden sechs Liter Wasser. Nun, hüstel, das ist gelogen, ein Liter war Bier.
  • Der Brisi ist eine Herausforderung. Der Weg ist ruppig. Die Tritte sind hoch. Überall liegt Geröll, manchenorts verdeckt Farnkraut die Sicht auf den Boden, der verkarstet und mit Löchern durchsetzt ist. Wir waren oben ziemlich fertig.
  • Tritt man auf dem Brisi an die jähe Kante, stürzt der Blick 1800 Meter ab in den Walensee.
  • Wir sahen im Abstieg ein Schaf, das sich in einen Karschacht mit Altschnee verirrt hatte. Ob es wieder hinausgefunden hat? Wir sahen keinen Hirten, dem wir die Sache hätten mitteilen können.
  • Anderthalb Stunden vor der Alp Strichboden hatte ich kein Wasser mehr. Meine Zunge fühlte sich an wie ein Putzlappen. Auf Strichboden, wo man einkehren kann, bestellte ich gleich zwei Liter Flüssiges. Zehn Minuten später war die Trinkware weg. Hunger hatte keins von uns dreien.
  • Auf Strichboden ist ein Softeis-Automat montiert. Der Bauernbub am Nebentisch lächelte selig, während er sein Glacé mampfte.
  • In der Nähe des Strichbodens gibt es bei Vorder Selun ein altes Seilbähnli hinab nach Starkenbach. Eine Holzkiste, mehr nicht. Verharmloser nennen das "Cabriobähndli". Wir bevorzugten den Abstieg zu Fuss.
Da sitzen Menschen drin!  Selun-Seilbahn.


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