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Montag, 12. April 2021

Klosterklaubrüder

Die alten Mauern des Klosters.
Sockel markieren das Geviert des Kreuzganges.
Blick von Süden zum Beerenberg.
Westlich von Wülflingen, einem Winterthurer Stadtkreis, bestiegen wir am Samstag den Beerenberg und stiessen auf die Reste des Klosters Mariazell am Beerenberg. Viel ist nicht übriggeblieben, ein paar kubische Sockel markieren immerhin den ehemaligen Kreuzgang, dicke Fundamentmauern das Hauptgebäude. 1362 nahm das Kloster seinen Betrieb auf, nachdem zuvor schon ein Eremit auf dem Berg gesiedelt hatte. Es kam bald, indem es von seinen weltlichen Herren, etwa dem Habsburger Leopold III., generös gefördert und mit Privilegien ausgestattet wurde, zu Reichtum. Und wie das so geht, vollzog sich ein moralischer Niedergang: Man betete immer weniger, prasste immer mehr. 1482 verfügte der Papst die Schliessung, worauf einige Klosterbrüder versuchten, mit geklautem Geld, Reliquien und wertvollen Gegenständen ins Ausland zu fliehen. Der Landvogt liess sie einfangen. Mit der Zürcher Reformation endete die Geschichte des Beerenbergklosters endgültig, 1528 fielen die Gebäude und Güter dem Staat anheim. Ein Gerichtsherr aus Pfungen war es, der nun als Besitzer einzog.

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