Heiliger unseres Vertrauens: Jakob vor der Kirche Alpthal. (Foto: Ronja) |
Soulfood, wie man so schön sagt: Beinschinken und Kartoffelsalat im Berggasthaus Haggenegg. (Foto: Ronja) |
- Charismatisch. In Alpthal besichtigten wir die Kirche, die der heiligen Apollonia gewidmet ist. Im Inneren steht die Statue der Namenspatronin, Apollonia zeigt stolz die Zange vor, mit der sie gefoltert wurde. Samt einem ausgerissenen Zahn. Sie gilt ja auch als die Instanz, an die man sich wendet, wenn man Zahnweh loswerden will. Uns gefiel ein anderer Heiliger besser. Unser Gehheld. Draussen vor der Kirche steht beim Friedhof eine Statue des heiligen Jakob. Also des Jesusjüngers, auf dessen Spuren wir derzeit durch die Schweiz pilgern. Breitkrempiger Hut, Spitzbart, langer Stock, Provianttasche: Wir fanden diese Erscheinung ausgesprochen charismatisch.
- Fein. Auf der Haggenegg assen wir gut im Berggasthaus, es gab Bouillon mit Flädli, Rösti, Schinken mit Kartoffelsalat, Salat mit Pouletstreifen, alles schmeckte. Die junge Frau, die uns bediente, war fix und freundlich. Seit 1483 werden auf dem Pass, dem mit 1414 Metern höchsten Punkt des Schweizer Jakobswegs, Pilgerinnen und Pilger verköstigt (und beherbergt). Alle anderen Leute natürlich auch.
- Mächtig. Der Grosse und der Kleine Mythen mit dem Nebengipfel Haggenspitz dominierten unsere Unternehmung. Auf der Haggenegg musste ich den Kopf in den Nacken legen, um den mächtigen Haggenspitz zu würdigen. Der Nacken tat mir dann für den Rest der Wanderung weh. Apropos Wanderung: hier die Fakten. Wir brauchten, abgesehen von den Pausen 5 3/4 Stunden. Stiegen 580 Meter auf und 1010 Meter ab. Er war durchaus anstrengend, unser Pfingstsamstag.
- Kurios. Auf dem steilen, doch gut unterhaltenen, reichlich mit Kies bestreuten Waldweg hinab in den Talkessel von Schwyz trafen wir einen jungen Amerikaner. Er sah superfit aus, trug freilich einen schweren Rucksack, hatte ein Zelt dabei. Ob es noch weit sei bis zum Pass, fragte er. Und erzählte, dass er in Brunnen losgelaufen sei und als Tagesziel Einsiedeln im Auge habe. Und in den nächsten Wochen und Monaten bis Niedersachsen laufen wolle. Dort hätten seine ancestors gelebt, seine Vorfahren. Dann wollte der junge Mann aus Wisconsin noch etwas anderes wissen: Ob wir wüssten, wo es Rohmilch gebe: Die trinke er am allerliebsten.
Rückblick zu den Mythen eine halbe Stunde vor Wanderschluss. Gaumenkühlung: Vanilleglace im Café
Schelbert beim Bahnhof Schwyz-Seewen.
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