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Donnerstag, 30. Mai 2024

Tod eines Malers

Die Statue von Johann Melchior Wyrsch, 1732–1798, in Buochs. (Foto: Ronja)

Maler Wyrsch auf einer Lithografie von
1868, Alter des Malers nicht angegeben.
(Wikicommons)
So nebenbei bringt uns der Schweizer Jakobsweg Menschen und ihre Geschichten näher. Ende April kamen wir in Buochs im Kanton Nidwalden an der Statue des Johann Melchior Wyrsch vorbei. Er war im 18. Jahrhundert ein bedeutender Porträtmaler, hatte in Italien studiert, lebte viele Jahre lang in Frankreich, in Besançon, wo er eine Kunstakademie gründete und gar zum Ehrenbürger ernannt wurde. Schliesslich begann eine Augenkrankheit ihm zuzusetzen; vom Erblinden bedroht, kehrte er heim nach Buochs. Als im Herbst 1798 Napoleons Truppen gegen hartnäckigen Widerstand in der Innerschweiz vorrückten, wobei es zu Plünderungen und Massakern kam, wollte Wyrsch sein Dorf retten. Als Unterhändler ging er den Franzosen entgegen, er war ja selber ein halber Franzose. Die Soldaten erschossen ihn. Buochs brannte in der Folge fast vollständig nieder, rund 50 Menschen starben. Der couragierte Maler hatte es nicht verhindern können.

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