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Dienstag, 31. Dezember 2024

Stempelfieber

Mein Pilgerpass. Kurz nach Lausanne war er voll,
Vorder- und Rückseite. Ich brauchte einen zweiten.
Jeder Stempel ist eine Erinnerung.
In der Pfarrkirche in Schwyz.
Ich habe noch gar nicht vom Pilgerpass erzählt, jetzt ist der Moment, denn er gehört zu meinem Wanderjahr 2024, das in wenigen Stunden endet. In Pilgershops und -herbergen beziehbar, begleitet der Pilgerpass die Jakobswanderinnen und Jakobswanderer. Mit ihm und den Stempeln darin können sie belegen, dass sie wirklich Richtung Santiago de Compostela unterwegs sind. In manchen Unterkünften gibt es ohne Pass kein Nachtlager. Oder dann kostet es mehr. Für mich und mein Grüppli, die wir heuer den Schweizer Jakobsweg von Konstanz bis Genf machten, spielte das keine Rolle, wir übernachteten nur einmal, und das in einem ganz normalen Hotel, ansonsten fuhren wir am Abend stets wieder heim. Wir waren Tagespilgerinnen und -pilger. Lustig ist, wie versessen wir trotzdem darauf waren, uns auf jeder Etappe möglichst einen, zwei, drei Stempel zu holen. Die gibt es vor allem in Kirchen, manchmal aber auch in Pfarrhäusern, Tourismusbüros, Restaurants am Weg. In meinem Grüppli grassierte ein Stempelfieber, das an die obsessive Paninibildli-Sammlerei erinnerte. Klappte es mal nicht (in Merligen etwa war die Dorfkirche wegen einer Hochzeit nicht betretbar), waren wir alle betrübt. Auf 72 Stempel habe ich es im 2024 gebracht. Und jetzt wünsche ich allen ein frohes 2025. Mit oder ohne Stempel.
Kluge Lösung für den Fall, dass die Kirche zu ist: In Céligny GE
wartet der Stempel in einem Mauerloch der Fassade.

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