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Das Haus zur Müli oder Mühle in Altdorf SH. 1945 schlug in ihm eine Bombe ein. |
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Altdorf im Jahr 1966, ein Luftbild von Werner Friedli. (ETH-Bibliothek / Wikicommons) |
Ein Letztes zu unserer Reiat-Wanderung, die schon die Einträge von vorgestern und gestern geliefert hat. Als wir vergangenen Samstag in Altdorf SH starteten, einem Dorf an der Grenze zu Deutschland, war da ein älterer Mann. Wir sahen ihn, als wir aus dem Bus stiegen. Ein Einheimischer, offensichtlich. Wir schauten ihn interessiert an, und er fing gleich an zu erzählen. Berichtete, dass auf dem Strässchen, das als Wanderweg markiert ist und hinauf in den Weinberg führt, damals die Flüchtlinge aus Deutschland gekommen seien. Der Platz, auf dem wir standen, sei der Platz gewesen, auf dem sie "gemustert" wurden. Die Mühle wiederum, eines der Häuser am Platz, das als Zollhaus diente, sei im Februar 1945 von einem britischen Kampfflugzeug angegriffen worden, zwei Bomben hätten eingeschlagen. Diverse andere Häuser im Dorf seien von den Kugeln der Bordkanonen gezeichnet gewesen. Gott sei Dank habe es keine Toten gegeben und auch keine Verletzten. Verrückt – wir waren noch nicht losgewandert und hatten doch schon so viel erfahren.
PS: Heute wandert mein Grüppli zum Weihnachtsessen. Wir werden noch einmal des prägenden Erlebnisses im bald endenden Jahr gedenken: des Jakobsweges, den wir von Konstanz bis Genf begingen.
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