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Dienstag, 3. Dezember 2024

Der gute Gärtner

Nach dem Zweiten Weltkrieg war das deutsche Territorium nördlich der 
Schweiz französische Besatzungszone. Die Militärregierung gab Ausweise an die
Deutschen ab. Dieser, im Jüdischen Museum ausgestellt, zeigt Mathias Hany.
Man verlässt das Jüdische Museum Gailingen (siehe Eintrag von gestern) erschüttert. Immerhin gibt es neben den vielen scheusslichen Geschichten aus der Nazi-Ära, die einen am Menschen zweifeln lassen, ein paar wenige, die Hoffnung stiften. Dem Gärtner Mathias Hany ist unter dem Titel "Der selbstlose Helfer" eine Tafel gewidmet. Der Katholik hielt in der Diktatur zu den örtlichen Jüdinnen und Juden, gefährdete dabei sich selber, riskierte die Verhaftung und gar das Konzentrationslager. Als am 10. November 1938 die Gailinger Synagoge von der SS zerstört wurde, rettete Hany deren Heiligstes, die Tora-Rollen. Während des Krieges bewahrte er diese bei sich auf und gab sie danach zurück. Eine Rolle gelangte nach Israel und wird dort bis heute verwendet. Im Museum steht folgender Satz zu lesen: "Mathias Hany ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass auch in der gewalttätigen NS-Zeit ein mitfühlendes, anständiges und hilfreiches Handeln gegenüber Juden und Verfolgten möglich war."

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