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Berns Französische Kirche. Das zugehörige Kloster fiel der Reformation zum Opfer. |
Berns älteste erhaltene Kirche? Hm, das Münster? Nein, nein, nein! Ich habe in Bern 20 Jahre gelebt, muss aber gestehen, dass ich die Antwort bis vor kurzem auch nicht wusste. Irgendwie liess ich die Französische Kirche an der Zeughausgasse immer links liegen, hatte kein Interesse an ihr. Erst kürzlich, als ich in Bern war, hielt ich vor ihr, völlig zufällig, inne. Las die historische Infotafel, trat ein. Die Predigerkirche, wie das Gotteshaus vormals hiess in Anlehnung an den Predigerorden der Dominikaner, zu deren Kloster es gehörte, wurde circa 1280 bis 1310 gebaut. Im schlanken Stil der Gotik. Das Adjektiv "französisch" bekam die Kirche erst viel später verpasst, nachdem mit der Reformation das Ende der Berner Klöster gekommen war. Ab 1623 wurden in dieser Kirche Gottesdienste für französischsprachige Reformierte abgehalten, speziell wichtig wurde sie für die Hugenotten, die protestantischen Glaubensflüchtlinge aus Frankreich, die einige Jahrzehnte später in Massen in unser Land strömten. Uff, habe ich alles nicht gewusst. Immer wieder denke ich, dass Bildung vor allem aus Lücken besteht.
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