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Im Innern der kleinen Kapelle, die der Bauer baute. |
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Die Kapelle von aussen. Der Weg links führt ins Bruedertöbeli hinauf. |
Ich hatte am Wochenende kaum Zeit zum Wandern, der Samstag war halb verplant, der Sonntag ganz, eine Reportage. Mir blieb der Samstagmorgen, und den nutzte ich. Das Bruedertöbeli östlich von Bütschwil führte ich mir zu, das mir der Schriftsteller
Peter Eggenberger kürzlich zur Besichtigung empfohlen hatte. Meine knapp zweistündige Rundwanderung lohnte sich: die Natur im Gebiet ist sagenhaft grün, der Drahtsteg über die Thur produziert unter den Füssen des Wanderers mysteriöse Schwingungen, und im Wald des Bruedertöbelis wartet ein Nagelfluh-Spektakel. Von diesem möchte ich morgen erzählen. Heute nur dies: Das Tobel verdankt seinen Namen den Waldbrüdern, die schon im 12. Jahrhundert nachgewiesen sind. Wer den Wegweisern folgt, kommt zu einer kleinen Brücke. Nach ihr erreicht er eine Lichtung, auf der eine Tafel genau dies erklärt. Viel zu sehen gibt es nicht von den einstigen Eremiten, bloss Maurerreste. Auf dem Hinweg von Bütschwil war ich auf dem Wanderweg zuvor, etwas unterhalb des Tobel-Engangs im freien Feld, an einer kleinen Kapelle vorbeigekommen, der Maria-Magdalena-Kapelle. Ein örtlicher Mann, der Sohn eines Bauern, ist überzeugt, dass die Klause der Waldbrüder an diesem Platz stand und nicht oben im Tobel. Er will auch alte Fundamente entdeckt haben. Die kantonale Archäologie schliesst die Theorie kategorisch aus. Der Mann freilich baute 1996 die Kapelle. Weil er halt eben daran glaubt, dass dies der heilige Platz ist.
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Gedicht an der Wand der Kapelle. |
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