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Mittwoch, 1. April 2020

Sauerstoff made in Madetswil

Mit dem Linde-Verfahren kann man flüssigen
Sauerstoff erzeugen. Ob ich das schlaue
Diagramm begreife? Kein Kommentar.
(Illustration: Martin Kossick/ Wikicommons)
Bevor ich den Artikel las, schaute ich mir das Foto an. In der Legende war die Rede von einer ehemaligen Lufttrennanlage. Ich las "Luft-Renn-Anlage" und fand das exotisch, bis ich doch begriff, dass es um die Trennung von Luft geht. Um eine industrielle Prozedur, in deren Verlauf der Luft maschinell Sauerstoff entzogen und in Flaschen gefüllt wird. Der Artikel, um den es hier geht, stand gestern im Tagi und führte ins Zürcher Oberland, nach Madetswil in der Gemeinde Russikon. Dort steht eine militärische Sauerstofffabrik, die 1990 den Betrieb aufnahm, um im Oktober 2008 stillgelegt zu werden, worauf die Maschinen entfernt und ins Ausland verkauft wurden. Heute gehört die leere Fabrik der Militärhistorischen Gesellschaft des Kantons Zürich, die sie als Lager und Werkstatt nutzen will. Der in Madetswil gewonnene Sauerstoff - Förderkapazität 120 Flaschen pro Tag - war für die Schweizer Militärspitäler gedacht; auch in Ilanz GR und Luchsingen GL wurde produziert. Einzige erhaltene Anlage ist die Lufttrennanlage in Ilanz, sie kann auf Anfrage besichtigt werden. Funktionsfähig ist auch sie nicht mehr. Dabei könnte die Schweiz gerade jetzt Medizinalsauerstoff brauchen, für die Beatmungsgeräte auf den Intensivstationen.

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