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Beim "Galgenchappeli" steht heute diese Schutzhütte. |
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Der Säulenrest im Inneren. |
"Galgenchappeli" heisst ein Punkt am Wanderweg drei Kilometer
nördlich von Einsiedeln. Ich hatte beim Kartenstudium aufgrund des Namens angenommen, dass dort ein Chappeli, eine kleine Kapelle, zu sehen ist. Und auch ein Galgen? Das Einzige, was wir am Ostersamstag vor Ort erblickten, war eine Schutzhütte samt einem Säulenrest im Inneren sowie einer Infotafel. Die erklärt, dass das Kapellchen 1844 abgebrochen wurde. Die zugehörige Gerichtsstätte mit dem Galgen war schon 1799 abgeschafft worden, als die Franzosen unter Napoleon kamen und eine neue Zeit einführten; damals wurden alle Galgen im Land beseitigt als Ausdruck einer überkommenen Ordnung. Bleibt die Säule zu erklären. Eventuell, so die Tafel, handelt es sich um einen Teil der "Schandsäule von Trachslau". Sie stand einst drei Kilometer
südlich von Einsiedeln und hat mit dem "
Einsiedler Handel" zu tun: Im späten Ancien Régime erhoben sich Einheimische gegen den Einsiedler Abt und die Schwyzer Obrigkeit. Drei Rädelsführer wurden 1766 hingerichtet, in Trachslau wurde besagte Säule aufgestellt mit der Inschrift: "Allhier ist der Ort, allwo von einigen treulosen einsidlischen Unterthanen ab der Trachslau gegen Ihren hohen Stand Schweitz eine rebellische tat verübet worden …". Die Köpfe der Hingerichteten wurden beim Galgenchappeli zur Abschreckung ausgestellt. Hm. Da wandert man durch eine Landschaft, die man malerisch findet – und dann das!
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