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Einst im Zürioberland gebaut, heute im Zürioberland ausgestellt: die "Rebsamen" von 1864. (Foto: Ronja) |
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Das Nähmaschinen-Museum im Grundtal. Es ist mit einer Antikschreinerei und einem Antiquitätenladen gepaart. |
1864 gründet Albert Rebsamen-Pfister in Hadlikon ZH eine Nähmaschinenfabrik. In ihr entsteht die erste Nähmaschine der Schweiz, sie wird allerdings nur für kurze Zeit und in kleiner Stückzahl hergestellt, die "Rebsamen" mag von hoher Qualität sein, kann aber auf dem Markt gegen die ausländische Konkurrenz nicht bestehen. Albert Rebsamen-Pfister verlegt sich bald auf die Endmontage importierter Nähmaschinen, wird später vom Fabrikanten zum Händler. Letzten Samstag, unterwegs auf dem Jakobsweg im Zürcher Oberland, besuchten wir das
Nähmaschinen-Museum in der Gemeinde Dürnten, gelegen im Grundtal an der Durchgangsstrasse von Wald nach Rüti. Es präsentiert unzählige Nähmaschinen aus aller Welt samt Zubehör, aber auch alte Werbeplakate und Fotos in einem Raum, der an eine Brockenstube erinnert: schmale Wege für die Besucherinnen und Besucher, die von den Exponaten sozusagen umzingelt sind, darunter übrigens auch die "Singer Nr. 1", die allererste Nähmaschine der Welt von 1853 aus Amerika. Nun zur einheimischen "Rebsamen": Leider sei kein Exemplar erhalten geblieben, hiess es lange. Dann kam dem einen der beiden Museumsbetreiber, Nähmaschinenfan seit früher Kindheit, ein altes Foto von sich selber in die Hände, das ihn als Dreizehnjährigen auf Besuch bei einem Sammler zeigt. Auf diesem Foto glaubte er nun eine "Rebsamen" aus Hadlikon zu erkennen. Die Suche begann – und dauerte. 2018 dann spürten die Museumsmänner tatsächlich diese Maschine auf, konnten sie dem Besitzer abkaufen. Aufwändig restauriert, steht sie jetzt im Museum direkt am Jakobsweg. Und ist selber ein kleines Pilgerziel.
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