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Montag, 1. April 2024

Wir gingen auf dem Wasser

Auf dem Holzsteg über den Zürichsee, Blick zurück nach Rapperswil.
Uff, gleich sind wir oben: Kapelle und Gasthaus auf dem Etzelpass.
Wer pilgert, darf auch essen. Oder?
War eine tolle Strecke, die wir da am Samstag begingen. Die Abwechslung machte es aus. Fünf Stunden reine Gehzeit brauchten wir für den Jakobsweg von Rapperswil nach Einsiedeln bei 755 Metern aufwärts und 280 abwärts und kamen durch ganz verschiedene Landschaften. Zuerst war da der Zürichsee, den wir auf dem Holzsteg überquerten, dieser bereitet immer wieder Freude, man ist weg von Strasse und Schiene, ist nah am Ried und dessen Vogelwelt, geht praktisch auf dem Wasser, sieht die Berge des Glarnerlandes und Zürcher Oberlandes. Wir atmeten Weite. Es folgte der steile Hang zum Etzelpass hinauf mit Wald und Weiden, mit Treppenstufen und Gott sei Dank auch flacheren Intermezzi. Dann die Passhöhe und gleich ein neues Szenario: Wir gerieten nun in hügeliges Land, klassisches Bauernterrain. Unten an der Sihl faszinierte uns die Brücke über den Fluss, ein historisches Steinmodell. Schliesslich erblickten wir in der Ferne die Türme des Klosters Einsiedeln, hatten zur Linken den Sihlsee, sahen am Horizont die Mythen aufragen; moorig war nun der Boden. Lange dauerte es noch bis zur Ankunft beim Kloster. Bis zur Audienz bei der Schwarzen Madonna. Bis zum wohlverdienten Bier. Natürlich tranken wir ein örtliches der Brauerei Rosengarten. Dies in geraffter Form unsere Oster-Unternehmung, freilich wäre der Bericht nicht vollständig, würde ich nicht den Zmittag auf dem Etzelpass im Gasthaus St. Meinrad erwähnen. Mein Saiblingsfilet an Bärlauchrisotto mit frischen gebratenen Morcheln und Babykarotten schmeckte. Dazu gabs einen Roten aus der Klosterkellerei. So macht Jakobspilgern Spass – nein, Askese ist nicht unser Ding.
Die Steinbrücke über die Sihl trägt den Namen "Teufelsbrücke".
Einsiedeln, Klosterplatz, es ist vollbracht. Wursthunger hatten wir nicht.

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