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Freitag, 11. September 2020

Tödlicher Hummelhonig

Blauer Eisenhut, die aufgeschnittene Blüte.
(Foto: Franm Vincentz/Wikicommons)
Als Herakles den Wachhund Cerberus aus der Hölle entführt, ihn mit Gewalt ans Licht zerrt, da geifert das Monster reichlich. Aus dem Speichel, der zu Boden tropft, wächst eine teuflisch schöne neue Blume: Aconitum. Dies der Mythos. Gestern war in der NZZ dem Blauen Eisenhut - so der deutsche Name des Gewächses - eine Seite gewidmet, die ich mit grossem Interesse las, schliesslich begegne ich dem Blauen Eisenhut, der giftigsten Pflanze Europas, beim Wandern sehr oft. Finster die Geschichten, die in dem Artikel erzählt werden. 1817 zum Beispiel tun sich zwei Urner am Honig eines Hummelnestes gütlich. Der eine Mann wird schnell von Benommenheit, Brechreiz und schaurigen Krämpfen heimgesucht, der andere stirbt kurz nach dem Verzehr. Die Hummeln, die den Honig gesammelt hatten, waren Eisenhuthummeln, die mit ihrem besonders langen Rüssel auf die verschlungenen Blüten der Giftpflanze spezialisiert sind. Normale Bienen ignorieren den Blauen Eisenhut. Gute Sache, ich kann also weiterhin gefahrlos Bienenhonig essen.

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