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Mittwoch, 16. September 2020

Mein altes Haus


Kürzlich war ich wegen eines Interviews im Breitsch, wie das Breitenrainquartier in Bern meist genannt wird. Ich war eine Viertelstunde zu früh dran und fuhr darum eine Haltestelle weiter als geplant, bis "Parkstrasse". Dort stieg ich aus und erblickte sogleich mein geliebtes Haus Rodtmattstrasse 81. Im ersten Stock, dort, wo auf meinem Foto das Fenster offen ist, habe ich mehrere Jahre - in den Neunzigern - gewohnt. Es war vielleicht meine schönste Wohnung, gross, mit hohen Decken und abgewetzten Parkettböden. Geheizt wurde entweder in der Küche mit Öl, das man im Keller aus dem Tank in eine Kanne pumpte, oder in der Stube mit Holz, die Scheiter trug ich ebenfalls aus dem Keller hoch und bediente dann manchmal gleich auch Frau Maurer, die herrlich höfliche Vermieterin mit der kratzigen Raucherstimme. Sie ist meines Wissens verstorben. Und ich wohne längst in Zürich.

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