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Der Lorscher Bienensegen, Textausschnitt. (Biblioteca Apostolica Vaticana/ Wikicommons) |
Letzte Woche brachte ich hier den St. Galler Bienensegen, der auf eine Handschrift des Klosters St. Gallen aus dem 9. Jahrhundert zurückgeht. Darauf meldete sich Freund Peider mit einem anderen, ebenso charmanten, rund ein Jahrhundert jüngeren Bienensegen, dem des Klosters Lorsch in Hessen. Hier ist der Text, zuerst auf Althochdeutsch und dann in der Übersetzung; man beachte Wörter, die auf den ersten Blick unverständlich sind, bis man sie doch begreift, "Hurolob" gleich Urlaub etwa.
- Kirst, imbi ist hûcze
- Nû fliuc dû, vihu mînaz, hera
- Fridu frôno in munt godes
- gisunt heim zi comonne
- Sizi, sizi, bîna
- Inbôt dir sancte Maria
- Hurolob ni habe dû
- Zi holce ni flûc dû
- Noh dû mir nindrinnês
- Noh dû mir nintuuinnêst
- Sizi vilu stillo
- Uuirki godes uuillon
- Christ, der Bienenschwarm ist hier draußen!
- Nun fliegt, ihr meine Bienen, kommt.
- Im Frieden des Herren, unter dem Schutz Gottes
- kommt gesund zurück.
- Sitzt, sitzt, Bienen.
- Der Befehl kommt von der Jungfrau Maria.
- Ihr habt keinen Urlaub.
- Fliegt nicht in den Wald.
- Weder sollt ihr von mir entgleiten.
- Oder vor mir flüchten.
- Sitzt im absolut Stillen
- und erfüllt Gottes Willen.
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