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Montag, 1. Februar 2021

Das Goldhaus

Kornhäuser, etwa das in Bern oder in Morges, stammen in der Regel aus der Zeit des Ancien Régime. Mit der Lagerung von Korn vermied die Obrigkeit Nahrungskrisen und Hungeraufstände. Das Kornhaus von Romanshorn ist jünger. Es wurde vor 150 Jahren erbaut durch die Nordostbahn, die in ihm Lebensmittel und andere Güter aufbewahrte. Heutzutage enthält es Loftwohnungen und Dauerapartments, aber auch Ausstellungsräume und einen Festsaal sowie das Degustierbistro des Biowein-Händlers Delinat. Als wir das Massivlagerhaus, wie es auch genannt wird, am Samstag passierten, faszinierte uns die golden schimmernde Südfassade. Deren Messinglamellen wurden einzeln angepasst, eine halbe Million Franken kostete die aufwändige Veredelung während des zweijährigen Umbaus, der letztes Jahr endete. Seither hat Romanshorn ein Goldhaus.

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